Wolfsburg. Was steht für diese Stadt? Auf der Deutschlandkarte der Wahrzeichen stehen der Dom für Köln, die Kreidefelsen für Rügen, der Rattenfänger für Hameln oder der Löwe für Braunschweig. Gibt es ein ähnlich markantes Symbol oder Gebäude, das »typisch Wolfsburg« ist, das man sofort mit Wolfsburg in Verbindung bringt? Was sind die Wolfsburger Wahrzeichen?
Das Stadtmuseum
Bis Sonntag, 9. September 2018
Vielleicht das Schloss als Namensgeber oder die vier Schornsteine des Heizkraftwerks als weithin sichtbare Landmarke? Vielleicht ja auch der VfL auf der großen Bühne Bundesliga oder der Wolf als oft verwendetes Logo und Maskottchen? Oder bleibt Wolfsburg doch einfach »die Volkswagenstadt«?
Im Jahr des 80. Stadtjubiläums fragt die neue Sonderschau des Stadtmuseums nach Wahrzeichen in der städtischen Selbstdarstellung, in den Medien und in kommerzieller Werbung, nach Selbst- und Fremdbildern von Wolfsburg. Eine Vielzahl origineller Exponate von historischen Souvenirs und Stadtprospekten über Werbefiguren bis hin zu künstlerischen Darstellungen zeigt Stadtgeschichte aus ganz ungewöhnlicher Perspektive. Und natürlich sind alle Museumsgäste eingeladen, »ihr« Wolfsburger Wahrzeichen zu küren. Freier Eintritt
Dienstag, 28. August, 18.00 Uhr
Wolfsburger Wahrzeichen. Was steht für diese Stadt?
Rundgang mit Kurator Dr. Arne Steinert durch die Sonderausstellung "Wolfsburger Wahrzeichen" im Stadtmuseum am Schloss Wolfsburg Freier Eintritt
Sonntag, 12. August, 15.00 Uhr
"Wolfsburger Wahrzeichen zum Mitnehmen"
Wolfsburger von 6 bis 80 Jahren sind eingeladen, sich von Arne Steinert durch die von ihm kuratierte Ausstellung "Wolfsburger Wahrzeichen" begleiten zu lassen und ihre persönlichen Wolfsburger Wahrzeichen kreativ zu gestalten. Inspirationsquelle bildet die moderne Stadt-Architektur, die als Motiv auf Souvenir-Artikeln wie Vasen oder Geschirr für Wolfsburg wirbt. Entsprechend kann an diesem Nachmittag Porzellan bemalt werden.
21. August, 19.00 Uhr | Jagdsaal Schloss Wolfsburg
"Wappen und Farben der Stadt Wolfsburg – eine kurzweilige Geschichte mit (kleinen) Hindernissen" - Vortrag von Dr. Karin Luys, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation
Kurz nach der Umbenennung der Stadt in "Wolfsburg" im Mai 1945 entwarf Philipp Kern, technischer Zeichner bei den Stadtwerken ein sogenanntes "redendes" Wappen. Es erfuhr im Laufe der Zeit allerdings noch Veränderungen und musste einige bürokratische Hürden bis zu seiner endgültigen Gestalt nehmen.
In dem kurzweiligen Vortrag werden die Geschichte des Wolfsburger Stadtwappens sowie die bewegten Diskussionen um die Stadtfarben in der Flagge vorgestellt. Es war kein leichter Weg bis zu der heutigen Farbkombination grün-weiß.
Mittwoch, 8. August, 18.30 Uhr
"Wolfsburg vorgestellt von… – Rosi Marx"
In der Veranstaltungsreihe "Wolfsburg vorgestellt von …" stellen Wolfsburgerinnen und Wolfsburger ein Ausstellungsexponat ihrer Wahl im Stadtmuseum vor und erzählen dabei über ein spezifisches Kapitel in der Wolfsburger Stadtgeschichte aus ihrer persönlichen Perspektive. An diesem Abend ist die Künstlerin Rosi Marx zu Gast, Goldmedaillen-Gewinnerin des Arti-Kunstpreises 2018 des Kunstvereins Wolfsburg.
Sonntag, 5. August, 11.00 bis 13.00 Uhr
"Kleiner Kartoffeltag" Landwirtschaftlicher Aktionstag mit der Tanz- und Trachtengruppe "De Steinbekers"
In der Historischen Brauscheune, gelegen am östlichen Rand des Schlossparks, befindet sich die Landwirtschaftssammlung des Stadtmuseums. Ausgestellt sind Landmaschinen und landwirtschaftliche Geräte aus den vergangenen 100 Jahren. Spektakuläres wie ein alter Mähdrescher oder ein Lanz-Bulldog-Traktor sind hier zu sehen. Den Alltag in früheren Zeiten verdeutlichen ebenso gewöhnliche Ausstellungsstücke wie eine Trage für Kuchen, den die Menschen beim Dorfbäcker buken. Selbst Kutschen aus dem Hause der Grafen von der Schulenburg und eine Feuerwehrspritze zeigt das Museum.
Wie Bauern und Handwerker in unserer Region einst lebten, das führen anschaulich "De Steinbekers", die Tanz- und Trachtengruppe aus Nordsteimke, vor – an diesem Sonntag zum Thema "Kartoffel". So werden die Erdäpfel mit der Dezimal- und der Küchenwage gewogen und Rapsöl zur Verfeinerung hergestellt. Daneben wird regionaltypisch getanzt und platt gesnackt.
Hoffmann-von-Fallersleben-Museum
Bis Sonntag, 7. Oktober
"Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme - Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert"
Eine Ausstellung des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, von Deutschlandradio Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Ausstellung erzählt Europas 20. Jahrhundert als dramatische Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei, zwischen Demokratie und Diktatur. Auf 26 Tafeln präsentiert die Ausstellung rund 190 zeithistorische Fotos sowie 24 historische Tondokumente, die mit internetfähigen Telefonen via QR-Codes abgerufen werden können.
Hoffmann von Fallersleben war im Vormärz eines der bekanntesten Opfer der Zensurpolitik infolge der Karlsbader Beschlüsse, wonach freie Meinungsäußerung unmöglich sein sollte. Populistische Tendenzen und Entwicklungen, die dem Grundprinzip der Rechtsstaatlichkeit als Rückgrat der Demokratie widersprechen, sind derzeit auch in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu erkennen. Daher möchte das Hoffmann-Museum mit dieser Ausstellung und einem umfangreichen Begleitprogramm aus der historischen Perspektive auf die Gegenwart schauen und fragen, was uns Deutsche und Europäer heute die von Hoffmann im 19. Jahrhundert angemahnten Werte "Einigkeit und Recht und Freiheit" bedeuten.
Als historische Anknüpfungspunkte dienen die 100-jährigen Jubiläen der Oktoberrevolution 1917, des Endes des Ersten Weltkrieges und der Gründung der Weimarer Republik, Jugoslawiens und der Tschechischen Republik sowie der Wiederentstehung Polens und der Unabhängigkeit Ungarns 1918 sowie der 75. Jahrestag des Warschauer Ghetto-Aufstandes sowie 50 Jahre Prager Frühling und Studentenbewegung in Westeuropa 1968. Freier Eintritt
Donnerstag, 9. August, 18.30 Uhr
"Aufbrüche in die Freiheit – Streiflichter auf die europäische Geschichte seit Ende des Zweiten Weltkrieges
Ein Rundgang durch die Ausstellung "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert" mit Museumsleiterin Dr. Bettina Greffrath Freier Eintritt
Sonntag, 19. August, 15.00 Uhr
"Ein politisch Lied, ein garstig Lied" – Über Dichter und Schriftsteller als Dissidenten
Hoffmann von Fallersleben erhob in seiner Zeit, im 19. Jahrhundert, seine Stimme und schrieb gesellschaftskritische Liedtexte, die wegen ihrer Offenheit beim bürgerlichen Publikum große Popularität genossen. Doch für diesen Mut wurde der Autor von der Obrigkeit Preußens mit Arbeitsverbot und hier sowie in weiteren deutschen Ländern mit dem Entzug des Aufenthaltsrechts und Verfolgung bestraft.
Die Erfahrung des singenden Freiheitskämpfers Hoffmann von Fallersleben teilten zahlreiche Schriftsteller und Dichter auch im 20. Jahrhundert. Sie setzten sich in ihren Texten und durch ihr aktives politisches Handeln für Frieden, für Menschenrechte, für Freiheit – für die Meinungsfreiheit, für die Freiheit der Andersdenkenden und des Andersseins, für Gleichberechtigung, für Demokratie ein.
Die Auoritäten und diktatorischen Regime faschistischer und realsozialistischer Couleur reagierten mit Anfeindungen, Bespitzelung, Tyrannisierung bis zum Exil der Betroffenen, mit Verhaftungen, Hausarrest, Zwangspsychiatrisierung, Morddrohungen und sogar Hinrichtungen. Prominente Beispiele gibt es viele, so Thomas Mann, Jorge Semprún, Wladimir Majakowski, Czesław Miłosz, Václav Havel. Noch größer ist die Zahl der weniger bekannten "Dissidenten".
Auf diesem Ausstellungsrundgang widmen sich Rita Techen-Müller (Lesung) und Nicole Trnka (Museumsmitarbeiterin) in biografischen und literarischen Annäherungen diesem Kapitel des Dissidententums in der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Freier Eintritt
mehr News aus Wolfsburg