Wolfsburg. Dass Wolfsburg ein etablierter Baukulturstandort in der Region ist, unterstreicht Jahr für Jahr der Tag der Architektur der Architektenkammer Niedersachsen. Auch für 2021 hat das Auswahlgremium zahlreiche Wolfsburger Projekte für den Aktionstag am Sonntag, 27. Juni, ausgewählt. Die sieben Projekte bilden die Bandbreite der aktuellen Bautätigkeit in Wolfsburg von Wohnungsbau über Schul- und Kita-Gebäude bis hin zu Städtebau und Freiraumplanung ab. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.
"Ich hoffe, dass viele Wolfsburger und Interessierte von außerhalb die Chance nutzen für einen Blick in die Neubauten und die Freianlagen sowie eine fundierte Erläuterung durch ihre Planeren", bekräftigt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.
Das sind die Projekte
Ein deutlicher Schwerpunkt der Auswahl liege beim Bauen für Kinder und Jugendliche. Das Braunschweiger Büro Dohle + Lohse Architekten sei mit dem Kinder- und Familienzentrum Kreuzheide vertreten. Hier wäre für die Stadt Wolfsburg ein zweigeschossiger Neubau für 125 Kinder in den Komplex der Leonardo da Vinci-Schule und die weitläufigen Freiflächen integriert worden. Der Neubau sei geprägt von Grüntönen, hellem Klinker und Holz und biete viele Entdeckungs- und Bewegungsräumen für die Kinder.
In 2020 in Betrieb genommen worden sei die KiTa Campus Hellwinkel. Nach einem Entwurf des finnischen Architekten Esa Ruskeepää hätten das Berliner Büro Vogt Landschaft und wiederum Dohle + Lohse Architekten eine Gesamtanlage mit einem besonderen freien Nutzungskonzept über zwei Etagen für drei Krippen- und drei Kitagruppen geschaffen. Die städtische Kindertagesstätte sei Teil des neuen Campus Hellwinkel, der das entstehende Wohnquartier mit der bestehenden Hellwinkel Grundschule verbinde.
Im Bereich Schulbau sei der Erweiterungsbau der Grundschule Wendschott ausgewählt worden. Der in Holztafelbauweise errichtete neue Gebäudeteil von Koller Heitmann Schütz Architekten aus Wolfsburg sei so positioniert, dass zwischen Alt- und Neubau ein großer, dreiseitig gefasster Schulhof entstanden sei. Das Raumkonzept nutze den Höhenversprung zwischen Schulhof und westlich angrenzender Wohnbebauung geschickt aus.
Ebenfalls in den Bereich Schule falle die Freianlagengestaltung des Berliner Atelier Loidl Landschaftsarchitekten für das Schulzentrum Fallersleben. Das Konzept beruhe auf unterschiedlich gestalteten Feldern, die neben Bereichen für Spiel, Aufenthalt und Rückzug thematisch auf die angrenzenden naturwissenschaftlichen Fachräume abgestimmt wurden.
Im Bereich Wohnungsbau seien sowohl Projekte aus den beiden großen neuen Stadtquartieren Hellwinkel Terrassen und Steimker Gärten vertreten, sowie eine Vorhaben aus dem Bereich Bauen im Bestand. In den Hellwinkel Terrassen werde das Projekt Wohnzwilling von Architekt Peter Teichert aus Hannover, seinerzeit tätig für RTW Architekten, präsentiert. Eine Besonderheit sei das energetische Konzept der beiden Gebäude. Ein Luftzwischenraum zwischen Wand und Fassade werde, selbst bei bedecktem Himmel, durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und die gewonnene Wärme in die massive Wandkonstruktion übertragen.
In den Steimker Gärten werde der städtebauliche Entwurf des Büro Brederlau Holik aus Braunschweig vorgestellt. Dieser werde geprägt durch den zentralen Platz als Quartierseingang und "Grüne Korridore", die die Bebauung gliedern und eine Verbindung schaffen zur umgebenden Landschaft.
Mit dem Projekt Stadtgarten Wellekamp würden Stauth Architekten aus Braunschweig die Ergänzung einer bestehenden Nachkriegs-Siedlung zeigen. Die Qualitäten der bestehenden Grünstruktur sowie die Bestandsgehölze sollten dabei erhalten und in die Gesamtkonzeption eingebunden werden. Parallel würden die denkmalgeschützten Zeilenbauten Paul Baumgarten und das Wohnhochhaus aus den 1950er Jahren aktuell im Bestand saniert werden.
Aktionstag soll stattfinden
Nachdem der Aktionstag im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, solle dieses besondere Ereignis in diesem Jahr auf jeden Fall stattfinden. Je nach aktueller Lage im Sommer, seien eine Präsenzveranstaltung oder andere, digitale Formate beziehungsweise Hybrid-Veranstaltungen denkbar. Aufgrund der besonderen Situation im vergangenen Jahr habe die Architektenkammer die Regularien für die diesjährige Auswahl angepasst. Bereits in 2020 eingereichte Projekte hätten in diesem Jahr erneut angemeldet werden können. Weitere Informationen zum Programm und Veranstaltungsformaten ab Mai unter www.aknds.de.
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