Übervolle Altkleider-Container - Sie werden wohl nicht mehr geleert

Anstatt vernachlässigte Container zu nutzen, sollten Spender lieber die DRK-Container aufsuchen.

Adam Ciemniak (PUG) und Tanja Weiler (DRK Schatzmeister, zuständig für die Kleiderkammer) vor Containern des insolventen Unternehmens.
Adam Ciemniak (PUG) und Tanja Weiler (DRK Schatzmeister, zuständig für die Kleiderkammer) vor Containern des insolventen Unternehmens. | Foto: PUG

Wolfsburg. Das Unternehmen Soex aus Ahrensburg beziehungsweise Bitterfeld ist wohl insolvent. Das sagt den meisten Menschen vermutlich wenig, aber es mache sich besonders im Wolfsburger, Gifhorner oder Helmstedter Stadtgebiet mittlerweile sichtbar. Hintergrund ist, dass die Kommunen Soex erlaubt haben, Altkleidercontainer im gesamten Stadtgebiet aufzustellen (in Wolfsburg seien es sogar 130 Stück). "Zumeist sind diese blau, hier und da auch rot lackiert. Diese werden aber nun seit einem Monat nicht mehr geleert und sorgen dadurch für anwachsende Altkleider- und Schuhberge in den Ortsteilen", so beklagt PUG Mitte-West-Fraktionsprecher Adam Ciemniak.



"Das Problem ist an mehreren Standorten ersichtlich, zum Beispiel im Schlesierweg oder in der Schreberstraße," so Ciemniak. Ihm sei dies auf dem Weg zum Einkaufen auf dem Laagberg übel aufgefallen: "Hier muss die Stadt schnell handeln und eine Lösung finden". Sein Ratschlag an alle Altkleiderspender: "Es gibt in allen Stadtteilen auch Alternativen vom Wolfsburger Roten Kreuz. Diese Lösung ist auch regional. Die Kleidung wird von hiesigen Roten Kreuz nach Wiederverwendbarkeit geprüft, die guten Sachen werden verkauft oder gespendet, der Rest recycelt und endet zum Beispiel als Dämmstoff in Fahrzeugen von VW." Es fwürden dann keine langen Lieferwege anfallen, Arbeitsplätze in Wolfsburg blieben erhalten und auch die Spenden kämen Wolfsburgern und deren Partnern zu gute. "Das ist eine Win-Win-Situation", so Ciemniak.

DRK nutzt die Spenden wirklich


Auch Tanja Weiler vom Deutschen Roten Kreuz in Wolfsburg-Mitte betont, dass es wichtig ist die ehrenamtliche Arbeit vor Ort zu stärken. "Die bei uns gespendeten Schuhe und Kleider werden zunächst sortiert. Die wiederverwendbaren Sachen verkaufen wir sehr günstig Montag bis Donnerstag von 12 bis 14 Uhr in unserer Kleiderkammer im Walter-Flex-Weg. Diese steht jedem offen, Schnäppchenjäger können hier stöbern. Es hat auch was mit Selbstwertschätzung zu tun, wenn Bedürftige die Waren selbst kaufen und nicht geschenkt bekommen. Ausserdem kann man auch hier Elektrogeräte, Spielzeug, Haushaltswaren etc. spenden." Neben der DRK-Zentrale im Walter-Flex-Weg kann man die Altkleidercontainer vom Roten Kreuz großflächig verteilt in Wolfsburg und Umgebung antreffen.

Altkleider haben an Wert verloren


Das Problem sei auch, dass die Kleidung und Schuhe, die nun draußen stehen, der Witterung ausgesetzt waren. Sie sind durch den Regen nass und nicht mehr zu gebrauchen. Diese könnten jetzt nur noch weggeworfen werden. Das sei sicherlich nicht im Sinne der Spender. Daher betont Tanja Weiler: "Die Kleidung bitte im Container verstauen. Diese werden wöchentlich geleert. Wenn einer voll ist, dann ist dies in 1 bis 2 Tagen nicht mehr der Fall."

In Zeiten von Onlineshops Temu und Shein sei der Weiterverkauf von Kleidung Richtung Osteuropa oder Afrika nicht mehr gegeben, sodass die Insolvenz solcher gewerblichen Betreiber wie Soex Tanja Weiler nicht wirklich überrascht. "Wenn ein neues T-Shirt keine 2 Euro mehr kostet, ist es nach normaler Nutzung schlichtweg nichts mehr wert."


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