VW-Betriebsrat passt Aufstellung an neue Konzernstrukturen an


Die Weichen für einen verbesserten Betreuungsschlüssel stellte die Gewerkschaft Anfang der Woche bei einer Klausurtagung in Schulenberg im Harz. Foto: Volkswagen
Die Weichen für einen verbesserten Betreuungsschlüssel stellte die Gewerkschaft Anfang der Woche bei einer Klausurtagung in Schulenberg im Harz. Foto: Volkswagen | Foto: Volkswagen

Wolfsburg. Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat von Volkswagen stellt sich nach den erfolgreichen Betriebsratswahlen und den Entscheidungen zu einer veränderten Konzernstruktur neu auf. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Konzerns hervor.


Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh und sein Stellvertreter Stephan Wolf werden dafür den Vorschlag unterbreiten, die Betreuung der internationalen Standorte künftig konsequent an den Markengruppen auszurichten. Bislang war diese Funktion beim Generalsekretär des Europäischen- und Welt-Konzernbetriebsrats gebündelt. Künftig sollen die weltweiten Standorte der Marken Volkswagen, Seat, Skoda sowie Volkswagen Nutzfahrzeuge vom Generalsekretär des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen AG, Markus Bieber, und seinem Team betreut werden. Osterloh dazu: „Wir haben die Konzernstrukturen maßgeblich mitgeprägt. Insofern setzen wir diese Strukturen nun auch auf unserer Seite konsequent um, damit wir die Zusammenarbeit innerhalb der Markengruppen auch auf der Seite der Arbeitnehmervertreter nachhaltig stärken. Insbesondere mit Blick auf die Planungsrunden von Volkswagen, bei denen Produkt- und Investitionsentscheidungen künftig auch wesentlich innerhalb der Markengruppe mitentschieden werden, ist dies für die Kolleginnen und Kollegen aller Marken wichtig.“

Die Betreuung der Markengruppen Luxus mit Porsche, Bentley und Bugatti, der Markengruppe Audi sowie der Lkw-Sparte mit MAN und Scania wird auch künftig im Generalsekretariat Konzernbetriebsrat liegen. Die Nachfolge des dort bisher zuständigen Generalsekretärs, Gunnar Kilian, soll nach dessen Wechsel in den Konzernvorstand zeitnah erfolgen. Derzeit betreut Angela Kaspar als Koordinatorin des Konzernbetriebsrats die Arbeit im Konzernbetriebsrat und in den Markengruppen. Der Europäische- und Welt-Konzernbetriebsrat wird auch künftig die Zusammenarbeit aller Arbeitnehmervertreter der weltweiten Standorte bündeln. „Wir werden uns einmal jährlich zu einer Sitzung mit allen Kolleginnen und Kollegen treffen. Dort wird insbesondere über die Arbeit der Markengruppen berichtet, wo künftig auch auf unserer Seite ein Großteil der inhaltlichen Arbeit stattfinden wird. Gleichzeitig ist dieses Forum der Garant für die seit Jahrzehnten erprobte internationale Solidarität im Volkswagen Konzern“, betonte Osterloh, der Präsident des Europäischen- und Welt-Konzernbetriebsrats ist.

Neuzuschnitt der Betriebsratsbereiche


Gleichzeitig stellt sich auch der Betriebsrat im Volkswagen Werk Wolfsburg neu auf. Die IG Metall Fraktion verstärkt die Vor-Ort-Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen. Dafür erhöht die IG Metall-Fraktion die Zahl ihrer Betriebsräte, die die Interessen der Belegschaft direkt in den einzelnen Bereichen des Standortes vertreten. Die Weichen für diesen verbesserten Betreuungsschlüssel stellte die Gewerkschaft Anfang der Woche bei einer Klausurtagung in Schulenberg im Harz. Teil der Beschlüsse ist ein Neuzuschnitt der Betriebsratsbereiche. Statt bisher acht, gibt es nun neun. Damit erhöht sich auch die Zahl der sogenannten Koordinatoren, die als Leiter der neun Bereiche dem geschäftsführenden Betriebsausschuss angehören. Koordinator für den neugeschaffenen Bereich 9 (B9) wird Betriebsrat Ulf Günther. Er ist 57 Jahre alt und seit 1980 bei Volkswagen. Außerdem gibt es einen Wechsel an der Spitze von Bereich 6 (B6): Dort koordiniert neuerdings Susanne Preuk das Team, nachdem ihre Vorgängerin Gabriele Trittel in den Ruhestand gegangen ist. Preuk ist 36 Jahre alt und seit 2002 bei Volkswagen.

Die intensivere Betreuung wird möglich über die Neukonstellation rund um die Generalsekretäre und Geschäftsführer des Betriebsrates, die standortübergreifend tätig sind. Zwei von ihnen hatten bislang ein Betriebsratsmandat, konnten aber allein aus Zeitgründen nicht in der Vor-Ort-Betreuung der Belegschaft aktiv sein. „Ein Ergebnis der Belegschaftsbefragung war, dass sich die Kolleginnen und Kollegen vor Ort mehr Betreuung wünschen. Diesen Wunsch nehmen wir jetzt konsequent auf“, so Osterloh. In diesem Zuge legt der Generalsekretär des Europäischen- und Welt-Konzernbetriebsrats, Frank Patta, diese Funktion zum 1. Mai nieder. Er verstärkt künftig die Bereichsbetriebsarbeit im Werk Wolfsburg. Osterloh und Wolf betonten nach dem ersten Tag der Klausur im Harz: „Mit der neuen Struktur sind wir für die nächsten Jahre bestens aufgestellt. Wir gratulieren unseren beiden neuen Mitgliedern im Betriebsausschuss, Susanne Preuk und Ulf Günther. Sie passen bestens ins Team.“

Markus Bieber ein großer Gewinn


Zu den weiteren Veränderungen sagte Osterloh: „Frank Patta hat seinen Beitrag zu unserer internationalen Arbeit in den vergangenen sechs Jahren geleistet und mich als Präsident des Gremiums bei meiner Arbeit hervorragend unterstützt. Dafür danken wir ihm. Frank Patta ist ein erfahrener Kollege. Ich bin mir sicher, dass er auch als Betriebsratsmitglied einen guten Job für die Kolleginnen und Kollegen machen wird. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass Markus Bieber, der die Marke Volkswagen aus seiner bisherigen Funktion bestens kennt und der die vergangenen Planungsrunden bereits vorbereitet hat, ein großer Gewinn für unsere internationale Arbeit ist. Neben seiner tiefen Kenntnis der Marke wird Bieber mit seiner ruhigen und ausgleichenden Art ein großer Gewinn sein, wenn es darum geht, konkrete Probleme an den Standorten zu lösen.“


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