"Wasser in der Stadt": Gewässerpflege bei anhaltender Hitze

Die Situation der Gewässer wird regelmäßig überprüft. Besonders bei der anhaltenden Hitze sei dies wichtig.

Mitarbeiter der WEB ziehen eine bepflanzte schwimmende Insel in den Neuen Teich. Archivbild.
Mitarbeiter der WEB ziehen eine bepflanzte schwimmende Insel in den Neuen Teich. Archivbild. | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Anhaltende Hitze, kein Regen in Sicht – die Stillgewässer in Wolfsburg befinden sich aktuell erneut in einer schwierigen Lage. Um ein Umkippen der Teiche und ein Fischsterben zu verhindern, arbeiten die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB) zusammen mit dem Geschäftsbereich Grün und dem Umweltamt der Stadt Wolfsburg seit Frühjahr an der Umsetzung der Maßnahmen, die die Projektgruppe "Wasser in der Stadt" im vergangenen Jahr beschlossen hatte. Zudem wird aktuell täglich die Situation der Gewässer überprüft, Lüfter sind seit Ende Juli im Einsatz. Dies berichtet die Stadt Wolfsburg.


Vorbereitende Maßnahmen seit Frühjahr 2020


Um für mehr Sauerstoff im Wasser zu sorgen und den Nährstoffgehalt zu senken, wurden bereits im Frühjahr zahlreiche Pflanzen in die Teiche eingebracht. So wurden rund 40 Meter Uferlinie des Detmeroder Teiches mit in Wolfsburg gewonnenem Schilf begrünt sowie im Mühlenteich und im Stemmelteich See- und Teichrosen gepflanzt. Auf dem Neuen Teich und dem Salzteich schwimmen begrünte Inseln, die ein Überangebot an Nährstoffen im Wasser binden sollen. "Die Bepflanzung der Teiche ist eine langfristig gedachte Maßnahme", erklärt Dr. Gerhard Meier, Vorstand der WEB. "Sie können voraussichtlich erst in zwei bis drei Jahren, wenn die Pflanzen ausgewachsen sind, nachweisbare Effekte bewirken."

Zustand der Teiche


Am 21. Juli haben die WEB zwei Lüfter im Mühlenteich sowie einen Lüfter im Neuen Teich in Betrieb genommen. Im Neuen Teich wurde am 7. August noch ein zweiter Lüfter installiert. Der Detmeroder Teich wird seit dem 30. Juli mit zwei Geräten belüftet, dazu kommt seit dem 7. August noch eine Umwälzpumpe zum Einsatz, die stündlich etwa 70 Kubikmeter Wasser bewegt.
Die Maßnahmen haben zum Teil gut gegriffen, der Detmeroder Teich, der schon zu zirka zwei Dritteln mit Grünalgen belegt war, hat sich durch den Einsatz der Pumpe und der Lüfter erholt. Das Algenwachstum wird weiterhin täglich beobachtet.

Der anhaltende Wassermangel im Naturkreislauf führt jedoch zu mittelfristig nicht abwendbaren Schäden. Seit Samstag gibt es keinen Durchfluss mehr in der Schillerteichkette – bestehend aus Großem Schillerteich, Kleinem Schillerteich, Krummer Teich, Frauenteich und Ziegelteich. Ebenso keinen Zufluss weisen der Mühlenteich und der Neue Teich auf. Bei den letztgenannten Teichen wurde der maximale mögliche Einstau im Frühjahr erhöht, durch die ausbleibenden Niederschläge und die hohe Verdunstung wird dieser stabilisierende Effekt konterkariert. Insgesamt wird so das Wachstum von Blau- und Grünalgen begünstigt, die Verschiebung der pH-Werte in den Teichen kann trotz Belüftung zu einem erneuten Fischsterben führen.

"Wir versuchen die Folgen der anhaltenden Trockenperiode für die Wolfsburger Gewässer abzumildern", so Dr. Meier von den WEB. "Wir können aber die Natur nicht steuern. Bleibt weiter der dringend benötigte Regen aus, wird es zu Störungen der Gewässerökologie kommen."


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