Weitere Todesfälle im Hanns-Liljen Heim: Das sagt die Diakonie

Die Diakonie hat seit Wochen mit Corona-Fällen in einem ihrer Pflegeheime zu kämpfen. Nun sind zwei weitere Bewohner der Krankheit erlegen. Die Diakonie äußert sich nun zu den Vorfällen.

Die Bewohner des Hanns-Lilje-Heims in Wolfsburg sind isoliert. 79 von Ihnen sind an Corona erkrankt, 15 sind bereits gestorben. Für Angehörige, Pfleger und Bewohner gleichermaßen eine massive Belastung.
Die Bewohner des Hanns-Lilje-Heims in Wolfsburg sind isoliert. 79 von Ihnen sind an Corona erkrankt, 15 sind bereits gestorben. Für Angehörige, Pfleger und Bewohner gleichermaßen eine massive Belastung. | Foto: aktuell24/KR

Wolfsburg. Seit Wochen kämpft das Hans-Lilje-Heim in Wolfsburg gegen eine hohe Anzahl an Coronainfektionen. Bereits 17 Bewohner sind an der Erkrankung gestorben. Auch ein Wolfsburger Anwalt habe inzwischen Anzeige wegen fahrlässiger Tötung gegen das Heim erstattet (regionalheute.de berichtete). Nun äußert sich auch die Diakonie, die Träger des Heims ist, in einer Pressemitteilung zu den Vorfällen.


Derzeit gebe es im Heim 74 infizierte Bewohner. Um eine Ansteckung zu vermeiden, seien die infizierten und nicht infizierten Bewohner in getrennten Stockwerken untergebracht worden. Außerdem würden die verschiedenen Pflegeteams der Diakonie bestmöglich mit Schutzmaterial ausgestattet werden. Allerdings würden sich Engpässe in Bezug auf die Schutzmittel abzeichnen. So seien unter anderem 500 Schutzkittel aus dem Krisenstab der Stadt Wolfsburg und 100 Kittel sowie 75 Brillen von Diakovere Hannover geordert worden. Auch auf eine Lieferung von FFP 2 Masken und Desinfektionsmittel werde derzeit gewartet. Pro Tag würden allein im Hanns-Lilje-Heim 20 Liter Händedesinfektionsmittel benötigt.

Man sei mit dem Gesundheitsamt in einem engen und ständigen Austausch, wie es weiter in der Pressemitteilung heißt. Die aktuelle Begehung des Heims durch das Gesundheitsamt und Experten des Klinikums Wolfsburg am vergangenen Sonntag habe ergeben, dass es keine Beanstandungen gebe.

Anzeige liegt noch nicht vor



Informationen über eine Strafanzeige, die gegen die Diakonie Wolfsburg gestellt wurde, liege derzeit noch nicht vor. Auf die mediale Berichterstattung berufend erklärt die Diakonie jedoch, dass der Vorwurf, die Geschäftsleitung habe angeordnet die Bewohner nur noch einmal monatlich zu waschen, völlig abwegig sei. Man unternehme weiterhin alles, um die Bewohner in bester Weise zu versorgen.

Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen: „Wir gehen davon aus, dass die Diakonie Wolfsburg mit der Staatsanwaltschaft umfassend kooperieren wird. Bis zu einer Klärung der Vorwürfe darf es zu keiner Vorverurteilung kommen. Mit großem Respekt sehen wir den Einsatz der Mitarbeitenden, die sich unter auch psychisch extrem belastenden Bedingungen nach unseren Kenntnissen sehr gut um die Bewohnerinnen und Bewohner kümmern und sie pflegen. Das auch in Zukunft sicherzustellen ist in dieser Krise von großer Bedeutung. Unser Mitgefühl gilt den Mitarbeitenden, den Bewohnern sowie deren Angehörigen. Wir trauern um die Verstorbenen.“

Bereits am Freitag, 13. März, sei noch vor der Weisung des Landes Niedersachsen ein Besucherstopp ausgesprochen worden. Ebenso seien umfassende Schutzmaßnahmen eingeleitet worden und frühzeitig Schutzmaterial geordert worden.

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