Nürnberg. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im Jahr 2023 stark gestiegen. Insgesamt stellten 351.915 Personen einen Asylantrag, dies ist ein Plus von 51,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Montag mit.
Es handelt sich demnach um 329.120 Erst- und 22.795 Folgeanträge. Hauptherkunftsländer waren Syrien, die Türkei und Afghanistan. 22.603 der Erstanträge im Jahr 2023 betrafen in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Im gesamten Jahr entschied das Bundesamt über 261.601 Erst- und Folgeanträge, die Gesamtschutzquote lag bei 51,7 Prozent. Abgelehnt wurden die Anträge von 61.778 Personen, 64.546 Verfahren entfielen auf sogenannte sonstige Verfahrenserledigungen (z. B. Dublin-Verfahren oder Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages).
Die Gesamtverfahrensdauer der Erst- und Folgeanträge für das Bundesgebiet betrug im Zeitraum Januar bis Dezember 2023 6,8 Monate. Bei den Jahresverfahren, die alle Entscheidungen über Erst- und Folgeanträge mit Antragstellung in den vergangenen zwölf Monaten umfasst, betrug die Dauer 4,2 Monate.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte zu den neuen Zahlen, dass diese zeigten, dass man den Kurs zur Begrenzung der irregulären Migration "konsequent fortsetzen" müsse. Der entscheidende Schritt nach vorn sei, dass man "nach Jahren der tiefen Spaltung der EU" ein gemeinsames Asylsystem vereinbart habe. Bis das eine "spürbare Wirkung" zeigen werde, habe man zusätzliche Maßnahmen getroffen, "mit denen wir die Zahl unerlaubter Einreisen reduzieren", so Faeser. "Unsere vorübergehenden Grenzkontrollen wirken."
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