Wiesbaden. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im August erstmals seit 1,5 Jahren nicht gewachsen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.
Demnach waren im August rund 45,4 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. 6.000 Personen weniger als im Vormonat. In den Monaten April bis Juli hatte sie monatlich noch um 34.000 bis zuletzt 20 000 Personen zugenommen. Gegenüber dem August-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 war dagegen ein Anstieg von 22.000 Personen zu verzeichnen.
Den bisherigen Beschäftigungshöchstwert in Deutschland markiert weiterhin der November 2019 mit 45,5 Millionen Erwerbstätigen. Im Vergleich dazu lag die Erwerbstätigenzahl im August um 0,2 Prozent niedriger. Bei den Ergebnissen sei aber zu beachten, dass Kurzarbeiter nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige zählen. Gegenüber August 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2022 um 1,1 Prozent (+477.000 Personen).
Damit habe sich die Vorjahresveränderungsrate weiter abgeschwächt (Mai 2022: +1,5 Prozent, Juni 2022: +1,3 Prozent, Juli 2022: +1,2 Prozent). "Der Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich insofern im Vorjahresvergleich mit sinkender Dynamik fort", so das Statistische Bundesamt. Nach Berechnungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im August 2022 bei 1,32 Millionen Personen. Das waren 125.000 Personen oder 8,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat August 2021.
Die Erwerbslosenquote lag bei 3,0 Prozent (August 2021: 3,4 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte wie zum Beispiel Wettereinflüsse oder Streiks lag die Erwerbslosenzahl bei 1,30 Millionen Personen und damit unverändert auf dem Niveau des Vormonats Juli 2022. Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im August 2022 bei 3,0 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht am Vormittag ihre Arbeitslosenquote, die etwas anders berechnet wird.
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