Berlin. Die Zahl der Kleintierkliniken mit einer Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit ist im vergangenen Jahrzehnt deutlich gesunken. Während es 2012 deutschlandweit 192 dieser Kliniken gab, waren es im Jahr 2022 nach Angaben der Bundestierärztekammer noch 69, wie der "Spiegel" berichtet.
Dabei arbeiten in den deutschen Praxen heute mehr Tierärzte als vor 20 Jahren, die Zahl der Praxisinhaber stagniert zugleich auf dem Niveau von 2010. Mütter kehrten nach der Elternzeit oft nur in Teilzeit zurück, "manche gar nicht", sagte Jörg Held von der Brancheninitiative "Tierarztmangel" dem Nachrichtenmagazin. Mit dieser seit Jahren zu beobachtenden "Feminisierung" müsse die Branche umgehen, so Held. Rund 87 Prozent der Studenten sind heute weiblich.
Die Branche hat außerdem mit Überalterung zu kämpfen. Im Jahr 2022 war mehr als die Hälfte der 44.618 Tierärzte in Deutschland 50 Jahre alt oder älter, darunter fast 7.000 bereits im Ruhestand. Seit gut 20 Jahren ist der Tierschutz als Staatsziel festgeschrieben, und es gibt immer mehr Haustiere. 2022 lebten in fast der Hälfte aller Haushalte Hund, Katze und Co.
Das sind 34,4 Millionen Tiere. 2012 waren es noch 31 Millionen, 2007 nur 23,2 Millionen.
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