Berlin. Die Zahl der Opfer von Gewalt in Partnerschaften in Deutschland ist von 2020 auf 2021 um drei Prozent gesunken. In den vergangenen fünf Jahren stieg sie allerdings insgesamt um 3,4 Prozent, von 138.900 auf 143.600, teilte das Bundesfamilienministerium am Donnerstag mit.
Ganz überwiegend trifft diese Gewalt Frauen, während die Täter meist Männer sind: 2021 waren 80,3 Prozent der Opfer weiblich, 78,8 Prozent der Tatverdächtigen waren männlich. Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) forderte bei der Vorstellung der Zahlen ein "flächendeckendes, niedrigschwelliges Unterstützungsangebot" für Gewaltopfer. "Wir werden eine einheitliche Rechtsgrundlage schaffen, um die Hilfeeinrichtungen verlässlich finanziell absichern zu können", kündigte die Grünen-Politikerin an. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, sagte unterdessen, dass der Begriff Partnerschaftsgewalt sowohl psychische als auch physische Gewalttaten umfasse - bis hin zu Tötungsdelikten.
"Auch wenn wir mit -2,5 Prozent der Fälle in 2021 einen leichten Rückgang verzeichnen, zeigt die Tendenz bei den registrierten Fallzahlen in diesem Kriminalitätsbereich in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben." Zudem würden viele dieser Taten nach wie vor nicht bei der Polizei gemeldet. "Für das BKA ist es daher eine Kernaufgabe, das Dunkelfeld weiter auszuleuchten und mit entsprechender Forschung Informationen zur Verbreitung, Risikofaktoren, dem Anzeigeverhalten sowie der Nutzung von Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu generieren", so Münch.
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