Berlin. Deutsche Botschaften und Konsulate haben im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Visa erteilt als in den beiden Vorjahren. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Antwort des Auswärtigen Amts auf eine schriftliche Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz.
Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1.265.391 Visa erteilt, 211.699 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden 1.477.090 Visumanträge entschieden. Ein Jahr zuvor hatten die 174 Visastellen der deutschen Auslandsvertretungen nur 697.222 Visumanträge bearbeitet, von denen 92.772 abgelehnt wurden. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren von 654.544 bearbeiteten Anträgen 91.165 abgelehnt worden, wie aus der Statistik des Auswärtigen Amts hervorgeht.
Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten die Visastellen noch gut 2,5 Millionen Visumanträge bearbeitet. Die Zahlen zeigten, dass nach Corona die Zahl der Visaanträge für Deutschland schnell wieder angestiegen sei, sagte Biadacz, der Obmann der Unionsfraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales ist, dem "Handelsblatt". Die Visabehörden lägen aber schon jetzt "weit über ihren Kapazitätsgrenzen". Die teils monatelange Wartezeit auf einen Termin für den Visumantrag gilt als ein Nadelöhr bei der Erwerbsmigration nach Deutschland.
"Geordnete und gesteuerte Einwanderung in unser Land und insbesondere in unseren Arbeitsmarkt kann nur dann gelingen, wenn wir endlich den Verwaltungsstau in 174 verschiedenen, analogen Visastellen beenden und die Kompetenzen zentral bündeln und digitalisieren", so Biadacz.
mehr News aus der Region