Zahl stationärer Hodenkrebsbehandlungen deutlich gesunken

Die Zahl der stationären Hodenkrebsbehandlungen in Deutschland ist innerhalb von 20 Jahren um 40 Prozent gesunken.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden. Die Zahl der stationären Hodenkrebsbehandlungen in Deutschland ist innerhalb von 20 Jahren um 40 Prozent gesunken. Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit rund 10.900 Jungen und Männer wegen der Diagnose Hodenkrebs im Krankenhaus behandelt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.


20 Jahre zuvor kamen noch 18.100 Patienten mit der Diagnose Hodenkrebs in eine Klinik. Zum Vergleich: Die Zahl der stationären Krebsbehandlungen männlicher Patienten ging im selben Zeitraum um fünf Prozent und damit deutlich schwächer zurück, von 841.000 Fällen im Jahr 2000 auf 800.000 im Jahr 2020. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 fiel der Rückgang bei den Hodenkrebsbehandlungen im Jahr 2020 mit -drei Prozent geringer aus als bei den Krebsbehandlungen insgesamt (-sechs Prozent) sowie bei den Krankenhausbehandlungen insgesamt (-13 Prozent gegenüber 2019). Besonders betroffen von Hodenkrebs sind Männer im jungen und mittleren Alter: Im Jahr 2020 war mehr als jeder zweite wegen Hodenkrebs behandelte Patient (55 Prozent) zwischen 20 und 39 Jahre alt.

Für Männer dieser Altersgruppe war Hodenkrebs die häufigste aller Krebsarten und die Ursache für jede vierte stationäre Krebsbehandlung (25 Prozent). Unter jungen Männern zwischen 25 und 29 Jahren war sogar jede dritte Krebsbehandlung (32 Prozent) im Jahr 2020 auf eine bösartige Neubildung im Hoden zurückzuführen. Der Rückgang stationärer Hodenkrebsbehandlungen in den vergangenen 20 Jahren dürfte vornehmlich auf verbesserte Präventions- und Vorsorgemaßnahmen zurückzuführen sein. Er ist aber auch demografisch bedingt und zumindest teilweise auf die sinkende Zahl jüngerer Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen, so die Statistiker.

So ist etwa die Zahl der 20- bis 39-jährigen Männer in Deutschland binnen 20 Jahren um 13 Prozent gesunken - von 12,1 Millionen zum Ende des Jahres 2000 auf 10,5 Millionen zum Jahresende 2020. Wird eine Hodenkrebserkrankung - etwa im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen - frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Heilungschancen vergleichsweise groß. Dennoch starben 197 Menschen im Jahr 2020 an den Folgen einer bösartigen Neubildung im Hoden. Im Jahr 2016 war die Zahl der durch Hodenkrebs verursachten Todesfälle (140) auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre gesunken und seitdem wieder angestiegen.

Unter den häufigsten Gesundheitsrisiken von Männern spielt Hodenkrebs etwa im Vergleich zu Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems eine eher untergeordnete Rolle. Die häufigsten Gründe für stationäre Krankenhausbehandlungen männlicher Patienten im Jahr 2020 waren Herzinsuffizienz (215. 900 Behandlungsfälle), psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen durch Alkohol (179.300) sowie Vorhofflattern und Vorhofflimmern (154.300). Ähnlich verhält es sich mit den häufigsten Todesursachen: 2020 verstarben die meisten Männer an chronisch ischämischer Herzkrankheit (41.400 Todesfälle), an Lungen- und Bronchialkrebs (27.700) sowie an einem akuten Herzinfarkt (26.400).


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