Schladen. Schon aus der Ferne sieht man das Weihnachtshaus funkeln und glitzern. In den vergangenen fünf Jahren haben Nicole Schröter und Tobias Lampe ihr Grundstück in ein wahres Winter-Wonderland verwandelt. Wir haben das junge Paar in Schladen besucht und uns so richtig in weihnachtliche Stimmung versetzen lassen.
Mehrere Kilometer Lichterketten, über 37.000 LED-Lampen, riesige, leuchtende Weihnachtsbäume, Figuren, Kugeln und Sterne zieren den Garten und das Haus der Familie und lassen damit auch die Augen der Besucher leuchten. Und davon haben Nicole Schröter und Tobias Lampe einige. Viele trauen sich nicht ganz an den Zaun oder gar auf das Grundstück und bestaunen aus der Ferne den Lichterzauber. Was zugegebenermaßen nicht schwer ist - man sieht das Haus schon von der Autobahn aus. Die Beiden freuen sich über jeden Besucher, der sich das Spektakel anschauen möchte. Denn schon lange bringt das Paar nicht nur für sich alles zum Strahlen. Sie tun es, weil sie gern das Leuchten in den Augen der Menschen - und vor allem in denen der Kinder sehen.
Ein sympathischer Spleen
Den Stern haben Nicole Schröter und Tobias Lampe selber gebaut. Er ist ein beliebtes Selfie-Motiv. Foto: Anke Donner
Angefangen hat alles 2016. Und dabei war es nicht die Hausherrin, die die Idee hatte. Nein, Lebensgefährte Tobias war derjenige, der seinem "Spleen", wie er es selber nennt, mit immer größer werdender Begeisterung und Leidenschaft ausbaute. "Am Anfang waren es nur ein paar Lichterketten. Und dann ist es irgendwie von Jahr zu Jahr immer mehr geworden", erzählt Tobias Lampe. Seine Nicole hat er inzwischen längst angesteckt und so werden ganze Abende in der Adventszeit damit verbracht, alles aufzubauen und neue Figuren zu basteln. Die Phantasie des Paares kennt dabei keine Grenzen. Und so ziert ein beleuchteter Stern mit einem Durchmesser von drei Metern den Garten - selbst gebaut aus Holz. Auch die großen Leuchtkugeln aus Draht hat das Paar selber gebastelt. Auch die drei Kinder der Familie helfen schon bei den wochenlangen Vorbereitungen mit. Besonders der älteste Sohn ist schon dabei, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Die nächste Generation des Schladener Weihnachtshauses ist damit also gesichert.
Ungefähr 300 Euro gehen im Dezember allein für Stromkosten drauf. Aber das ist ihnen die Sache wert, sagt Tobias Lampe und strahlt mit den Lichtern um die Wette, als er sein Weihnachtshaus präsentiert. Gesteuert wird übrigens alles ganz modern über eine App, verrät Nicole Schröter und zieht ihr Smartphone aus der Tasche. Pünktlich um 17 Uhr gehen Im Kleinen Steinfelde in Schladen überall die Lichter an und um 21.30 Uhr wieder aus.
Leuchten gegen Corona
Nicole Schröter und Tobias Lampe haben sich mit ihrem Weihnachtshaus der Facebook-Gruppe "Leuchten gegen Corona" angeschlossen. Hier teilen Weihnachtsbegeisterte aus ganz Deutschland ihre Leidenschaft und viele Eindrücke miteinander. Besonders zur jetzigen Zeit - der Corona-Zeit - sei es wichtig, die Welt ein bisschen heller und schöner zu machen, ist sich das Paar einig. Daher freuen sie sich über jeden Besucher, der sich das Weihnachtshaus anschaut. Und die kommen aus der ganzen Region. "Wir haben Besucher aus Salzgitter, Braunschweig, Gifhorn und sogar Hannover", freut sich Tobias Lampe.
Leuchten für den guten Zweck
Mit ihrem Lichterhaus sorgen sie nicht nur für strahlende Gesichter, sondern erfüllen auch noch einen guten Zweck. Die Dreifach-Eltern haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, nachdem ihnen ein Besucher 10 Euro zustecken wollte. "Das Geld wollten wir auf keinen Fall für uns behalten. Und so ist die Idee mit der Spendenaktion entstanden. Für uns war klar, dass das Ged in der Region bleiben und an Kinder gehen soll", sagt Nicole Schröter. Und so hatte sie sich mit dem Kinderhospiz Löwenherz in Braunschweig in Verbindung gesetzt und alles abgeklärt. "Wir dachten wir kriegen vielleicht so 100 oder 200 Euro zusammen und haben uns schon überlegt, dass wird die Spende dann selber aufstocken", erzählt die junge Mutter weiter. Doch mit dem, was dann passierte, hatte das Paar nicht gerechnet. Seit dem 1. Advent - also mit dem Anleuchten des Hauses - sind inzwischen allein über den Paypal-Spendenlink knapp 900 Euro eingegangen. Hinzu kommen die Spenden, die Besucher in der Spendenbox am Gartenzaun hinterlassen können. "Damit hätten wir niemals gerechnet und wir freuen uns, dass wir dem Kinderhospiz so viel Geld überreichen können", freut sie sich.
Bis zum 4. Advent wird das Weihnachtshaus noch leuchten und hoffentlich noch viele Spenden empfangen. Nicole Schröter und Tobias Lampe freuen sich schon.
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