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Zigarrenkultur

Ein Blick auf Geschichte, Herstellung und Genussrituale

Hochwertige Zigarren sollten besser fachgerecht in einem Humidor gelagert werden.
Hochwertige Zigarren sollten besser fachgerecht in einem Humidor gelagert werden. | Foto: Pixabay

Seit Jahrhunderten sind Zigarren nicht nur ein Rauchgenuss, sondern auch ein Symbol für Luxus, Entspannung und Geselligkeit. Die Auswahl der Zigarre ist oft ein persönlicher Akt, der von Vorlieben für bestimmte Tabaksorten, Formate und Marken geprägt ist. Berühmte Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Mark Twain und Arnold Schwarzenegger gelten als bekennende Zigarrenliebhaber, die zur Romantisierung der Tabakware beigetragen haben.

Die Historie der Zigarre



Die Ursprünge der Zigarren reichen bis in die präkolumbianische Zeit zurück, als die indigenen Völker Mittel- und Südamerikas Tabak kultivierten und in verschiedenen Formen rauchten. Nach der Entdeckung Amerikas durch die Europäer im 15. Jahrhundert gelangte der Tabak nach Europa und wurde zu einem begehrten Luxusgut. Im 18. Jahrhundert transportierten britische Seeleute und Soldaten kubanische Zigarren in die nordamerikanischen Kolonien, wo auf frisch angelegten Plantagen schnell die Produktion der Tabakware begann. Während des 19. Jahrhunderts war der Zigarrenkonsum in Europa weit verbreitet. Mit der Einführung der Zigarette wandte sich dieser Umstand, da Tabak in einer solchen Form billiger zu erwerben und damit einer breiteren Masse zugänglich war.

Herstellung des Luxusguts



Die Kunst der Zigarrenherstellung entwickelte sich vor allem in Ländern wie Kuba, der Dominikanischen Republik, Honduras und Nicaragua zu einem hoch angesehenen Handwerk. Nach dem Pflücken der Tabakblätter werden diese zum Trocknen für mehrere Wochen in speziellen Schuppen aufgehängt. Anschließend erfolgt die erste Fermentation, welche bis zu 60 Tage dauern kann. Danach werden die Blätter mit einem Mix aus Tabaksaft und Wasser befeuchtet und durchlaufen eine zweite Fermentation. Nun sind sie bereit für den Transport zur Zigarrenfabrik, für die der Tabak in Bananen- oder Palmenblätter eingewickelt wird. In den Manufrakturen kommt es zur dritten Fermentationsphase. In Holzfässern gelagert, wird dabei auf eine adäquate Belüftung penibel geachtet. Die letzte Fermentation kann bei hochwertigen Sorten bis zu zehn Jahre andauern. Wer ein solches Produkt erwirbt, sollte dieses besser fachgerecht in einem Humidor lagern, damit das Aroma erhalten bleibt. Zum Rollen einer Zigarre werden die Tabakblätter kegelartig übereinander gefaltet und in ein Umblatt gewickelt. Auf diese Weise werden Luftlöcher integriert, die einen gleichmäßigen Zug erlauben. Der entstandende Wickel wird in einer Form gepresst, zugeschnitten und mit pflanzlichem Klebstoff versehen.

Zigarrengenuss als Ritual



Das Genießen einer Zigarre ist für viele Liebhaber mehr als nur das Anzünden und Rauchen eines Tabakprodukts. Es ist vielmehr ein Ritual, das Zeit, Aufmerksamkeit und Hingabe erfordert. Sobald die Zigarre ausgewählt ist, wird sie sorgfältig behandelt und vorbereitet. Einige Raucher verwenden spezielle Werkzeuge, um die Zigarre zu schneiden, während andere sie lieber mit einem scharfen Messer oder einer Zigarrenschere schneiden. Der Schnitt ist wichtig, da er den Zug beeinflusst und sicherstellt, dass die Zigarre gleichmäßig brennt. Das Anzünden der Zigarre ist ein entscheidender Moment im Ritual. Viele bevorzugen die Verwendung von Zedernholzstreifen oder speziellen Zigarrenanzündern, um ein gleichmäßiges und aromatisches Feuer zu erzeugen. Während sie die Zigarre anzünden, drehen sie sie langsam in einem Winkel von 45 Grad über der Flamme, um sicherzustellen, dass die Flamme gleichmäßig den Tabak entzündet.