Zu viele Coronafälle - Grundschule in Thiede aus Personalnot geschlossen

Die Maßnahme gilt vorerst bis zum 1. Dezember. Eigentlich können Schulleitungen nicht eigenmächtig einen Wechsel ins "Szenario C" anordnen.

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Die Grundschule Thiede bietet bis zum 1. Dezember nur noch Notbetreuung an.
Die Grundschule Thiede bietet bis zum 1. Dezember nur noch Notbetreuung an. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Grundschule Thiede hat den Präsenzunterricht vom heutigen Montag bis voraussichtlich 1. Dezember komplett eingestellt. Ein entsprechendes Schreiben an die Eltern liegt regionalHeute.de vor. Grund sei laut Landesschulbehörde, dass zu viele Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt worden seien. Eine Schule im Landkreis Goslar führte Anfang November ebenfalls eigenmächtig einen Wechsel ins "Szenario B" mit getrennten Klassen durch - Ohne Erfolg. Kann die Grundschule Thiede eigenmächtig in "Szenario C" wechseln?


Mehrere Kindergärten in Thiede sind bereits geschlossen. Nun hätten die Schulleitung mehrere Mitteilungen über positive Tests von Schülerinnen und Schülern erreicht. "Mit den offiziellen Meldungen des Gesundheitsamtes rechne ich wegen der Überlastung erst mit deutlicher Verspätung. Dazu kommen nun auch noch zwei weitere Krankheitsausfälle im Lehrerkollegium", schildert Schulleiter Jan Rummert im Elternbrief und fährt fort: "Mein Personal reicht nun nicht mehr aus, um Präsenzunterricht durchzuführen, ich kann nur noch die Notbetreuung aufrecht erhalten." Ob die Krankheitsfälle ausschließlich auf Corona-Infektionen zurückzuführen sind, ist derzeit unklar.

Stadt weiß von nichts


Rummert bezeichnet den vollzogenen Schritt als "Wechsel ins Szenario C". Laut Stadt Salzgitter bediene er sich dabei aber einer "falschen Rechtsgrundlage", da ein Wechsel in ein anderes Beschulungsszenario grundsätzlich vom Gesundheitsamt verhängt werden müsse und nicht durch die Schulleitung erklärt werden könne. Hier handele es sich eher um eine "Schulschließung". Die Stadt Salzgitter hat bislang keine Kenntnis von der Entscheidung des Schulleiters. "Über eine Mitteilung wären wir schon dankbar gewesen", erklärt Stadtsprecherin Simone Kessner. Bianca Trogisch, Pressesprecherin der Landesschulbehörde weist ebenfalls auf den Umstand der falschen Rechtsgrundlage hin, bemerkt aber: "Das ist so in Ordnung. Letztlich bleibt der Schule auch keine andere Möglichkeit."

Aktualisiert:


Inzwischen hat die Stadt Salzgitter bekannt gegeben, dass die Schule im Szenario B bleiben muss und daher nicht komplett schließt. Mehr lesen Sie hier.


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