Berlin. Die Deutschen vertrauen ihren Krankenhäusern - allerdings hängt die Zufriedenheit mit der Versorgung stark vom Wohnort ab. Das ergab eine Bürgerbefragung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), über die der "Spiegel" vorab berichtet.
Die Untersuchung soll an diesem Mittwoch in Berlin vorgestellt werden. Demnach gaben rund 86 Prozent an, dass sie im Falle einer schweren Erkrankung im Urlaub in ein deutsches Krankenhaus gebracht werden wollen. Insgesamt 44 Prozent der Bundesbürger sagten, dass sie zufrieden seien mit der Krankenhausversorgung hierzulande. Ein knappes Drittel allerdings - rund 29 Prozent - sieht deutlichen Verbesserungsbedarf.
Mit rund 51 Prozent ist die Zufriedenheit mit der Krankenhausversorgung in Regionen mit sehr hoher Bevölkerungsdichte am größten. In ländlichen Gegenden mit sehr niedriger Bevölkerungsdichte gaben hingegen 41 Prozent an, dass sie unzufrieden seien mit der Versorgungslage vor Ort, nur ein knappes Drittel äußerte sich zufrieden. "In diesen Regionen ist die Krankenhausdichte in der Regel auch geringer, und die Wege für die Menschen sind weiter", sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, dem "Spiegel". Gaß warnte Bund und Länder davor, dass Kliniken angesichts des steigenden Kostendrucks unkoordiniert schließen müssten.
"Ein kalter Strukturwandel, der Krankenhäuser plötzlich und ohne bedarfsgerechte Sicherstellung der regionalen Gesundheitsversorgung wegbrechen lässt, ist Sprengstoff für den sozialen Frieden", so der DKG-Chef. Die Ampelregierung hat sich vorgenommen, die Krankenhauslandschaft in Deutschland zu reformieren. Eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzte Krankenhaus-Kommission erarbeitet derzeit Vorschläge für eine bedarfsgerechte Krankenhausversorgung.
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