Zum Jahreswechsel: Der Landkreis Gifhorn schaut zurück – und nach vorn

Mit Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Klimaschutz und Gesundheitsversorgung wurden wichtige Projekte umgesetzt. Für 2026 stehen bereits neue Vorhaben an, die den Landkreis weiter stärken sollen.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Gifhorn. Der Landkreis Gifhorn blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2025 zurück. Mit gezielten Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Klimaschutz, Gesundheitsversorgung und Sicherheit wurden wichtige Grundlagen für die Zukunft gelegt. Gleichzeitig stehen für 2026 weitere zentrale Projekte an, die den Landkreis nachhaltig stärken sollen, heißt es in einer Mitteilung zum Jahreswechsel.



Ein zentrales Anliegen von Landrat Philipp Raulfs sei das Thema Bildung. Ein Meilenstein sei die Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums an den Berufsbildenden Schulen I in Gifhorn im September 2025 gewesen. Rund 9,55 Millionen Euro investierte der Landkreis in den Neubau. Vor allem die Fachbereiche Pflege und Sozialpädagogik profitieren von offenen Lernumgebungen und flexiblen Klassenräumen. „Mit dem Kompetenzzentrum schaffen wir moderne Lernorte, die den Anforderungen zeitgemäßer Ausbildung gerecht werden und jungen Menschen beste Perspektiven eröffnen“, betont Raulfs.

Landkreis investiert in Schullandschaft


Auch an den allgemeinbildenden Schulen werde weiter investiert: Im Dezember 2025 erfolgte der Spatenstich für den Multifunktionsbereich am Sibylla-Merian-Gymnasium Meinersen. Rund 4 Millionen Euro fließen in das Projekt, das den Schülerinnen und Schülern künftig moderne Räume für Kreativität, gemeinsames Arbeiten und innovativen Unterricht bietet. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2027 geplant.
Darüber hinaus hat der Kreistag im Dezember 2025 beschlossen, die Finanzierung – einschließlich der Personalkosten – für die „Schule der Zukunft“ um ein weiteres Jahr zu verlängern. Damit erhält die Lebenshilfe bis einschließlich des Schuljahres 2026/2027 Zeit, tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln.


Investitionen in Straßen- und Radwegeinfrastruktur


Auch im Kreisstraßenwesen setze der Landkreis Gifhorn klare Akzente. Derzeit wird der Radweg an der K 42 zwischen der B 188 und Päse gebaut. Der Landkreis und die Gemeinde Meinersen investieren hier gemeinsam rund 800.000 Euro in mehr Verkehrssicherheit. Nach der Winterpause sollen die Arbeiten im Februar/März 2026 fortgesetzt und innerhalb von vier Wochen abgeschlossen werden.

Weitere Maßnahmen folgen: Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Lagesbüttel (K 56) beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2026. Für das Gemeinschaftsprojekt mit dem Wasserverband Gifhorn und der Gemeinde Schwülper sind rund 1,9 Millionen Euro im Haushalt 2026 eingeplant. Für die Sanierung der Ortsdurchfahrt Abbesbüttel (K 60) stehen 835.000 Euro bereit, der Baustart ist abhängig von der Entscheidung der Gemeinde Meine – eventuell in der zweiten Jahreshälfte. Zudem wird in der zweiten Jahreshälfte 2026 der Radweg an der K 114 zwischen der B 188 und dem Dannenbütteler Weg für 650.000 Euro erneuert.

Klimaschutz und Innovation: Vorzeigeprojekt Ausbüttel


Ein besonderes Vorzeigeprojekt sei das Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel. Dort wurden im März 2025 zwei Wasserstofftanks für ein innovatives Energiespeichersystem aufgestellt. Der benötigte Wasserstoff wird vor Ort mittels Elektrolyse aus Strom der eigenen Photovoltaikanlagen erzeugt. Bei fehlender Sonneneinstrahlung sorgt der gespeicherte Wasserstoff für die Energieversorgung – inklusive Nutzung der entstehenden Abwärme zum Heizen der Gebäude. Damit setzt der Landkreis ein starkes Zeichen für klimafreundliche und zukunftsweisende Energieversorgung.

Zivil- und Katastrophenschutz weiter gestärkt


Im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz arbeite der Landkreis Gifhorn derzeit an der Umsetzung eines Sonderschutzplans Stromausfall, der von der Firma KomRe AG erstellt wurde. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Gebietseinheiten wird die Aufrechterhaltung eines Notbetriebs Kritischer Infrastrukturen für den Fall eines langanhaltenden, flächendeckenden Stromausfalls geplant. Die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen.

Landrat Raulfs unterstreicht die Bedeutung dieses Themas: „Durch den Weiterbetrieb der Kritischen Infrastrukturen kann die dauerhafte Versorgung der Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Gütern oder auch Dienstleistungen sichergestellt werden.“ Der Landkreis verstehesichdabeialsTeileinesgroßenGanzen:„BeigrößerenKrisenistesentscheidend,dass alle Zahnräder ineinandergreifen. Dieses Zusammenspiel wird regelmäßig geübt, damit es im Ernstfall funktioniert.“ In diesem Zusammenhang würdigt Raulfs ausdrücklich das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger im gesamten Landkreis Gifhorn, insbesondere in den Hilfs- und Rettungsorganisationen.

Zehn Jahre Gesundheitsregion Gifhorn


Ein weiteres Jubiläum prägte das Jahr 2025: Im September fand die 10. Regionale Gesundheitskonferenz statt. Seit einem Jahrzehnt vernetzt die Gesundheitsregion Gifhorn Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens, um die medizinische und pflegerische Versorgung wohnortnah und bedarfsgerecht zu gestalten.

Erfolgreiche Projekte wie „Bin ich auch noch klein, Bewegung muss sein“, das bereits 549 Kinder in sieben Kitas erreicht hat – aktuell läuft das Projekt in weiteren vier Kitas mit 255 Kindern und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf evaluiert das Projekt wissenschaftlich –, das frühkindliche Sehscreening mit mehr als 10.000 untersuchten Kindern sowie das Medizin-Mentoring-Projekt „Junge Medizin – Netzwerk Gifhorn“ zeigen die Vielfalt der Arbeit. Auch das Projekt „Co-Cy – Care for others, care for yourself“ unterstützt Pflegende und Auszubildende mit praxisnahen Angeboten.

Demokratie stärken und Wirtschaft fördern


Aktuell läuft im Landkreis Gifhorn die Situations- und Ressourcenanalyse im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Beauftragt wurde das Institut für Bildung, Innovation und Sozialforschung. Es analysiert die aktuelle gesellschaftliche Lage im Landkreis, basierend auf Daten, lokalen Erfahrungen und unter besonderer Berücksichtigung regionaler Unterschiede wie dem Nord-Süd-Gefälle. Die Ergebnisse werden 2026 während einer Demokratiekonferenz vorgestellt und bilden die Grundlage für zukünftige Projekte.
In der Wirtschaftsförderung nimmt das „Haus der Wirtschaft“ konkrete Formen an. Die passende Immobilie in Gifhorn ist gefunden, nun beginnt die Umsetzungsphase. Künftig sollen hier die zentralen Akteure Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Gifhorn Innovation & Service, Wirtschaftsvereinigung Gifhorn, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Gifhorn und Stadtwerke Gifhorn unter einem Dach zusammenarbeiten. „Wir schaffen einen Ort, an dem Wirtschaft gelingt – durch Austausch, kurze Wege und gemeinsame Lösungen“, so Raulfs.

Ausblick auf 2026


Landrat Philipp Raulfs blickt motiviert auf das kommende Jahr: „Noch arbeite ich mich ein und lerne die Strukturen der Kreisverwaltung kennen. Umso mehr freue ich mich darauf, im Jahr 2026 gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Kreispolitik wichtige Themen für den Landkreis Gifhorn voranzubringen.“

Mit klaren Investitionen, starken Netzwerken und engagierten Menschen sieht sich der Landkreis Gifhorn gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen.