Region. Die SPD-Landtagsabgeordneten Immacolata Glosemeyer, Dunja Kreiser und Philipp Raulfs informierten sich anlässlich des Welternährungstages bei der EU-Kommission in Brüssel über aktuelle Pläne zur EU-Lebensmittelpolitik.
Im Fokus stand vor allem die Lebensmittelverschwendung. Die Vereinten Nationen fordern bis 2030 eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung um 50 Prozent. Die EU hat sich dieses Ziel ebenfalls zu eigen gemacht. Der größte Anteil der Lebensmittelverschwendung liegt mit 60 Prozent bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Um die Verschwendung zu reduzieren, wird auf europäischer Ebene mit verschiedenen Mitteln gehandelt: Es sollen klare Leitlinien für Lebensmittelspenden definiert werden. Damit soll es möglich sein, auch Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, noch spenden zu können.
„Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist mehr als ein Qualitätsmerkmal zu verstehen, daher ist es kein besonders guter Anhaltspunkt dafür, ob ein Produkt noch genießbar ist. Es ist deshalb gut, dass es andere Kriterien für eine Lebensmittelspende geben soll.“ sagt die wolfenbütteler Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser.
Als zusätzliche Maßnahme gegen die Lebensmittelverschwendung kommen Bildungsangebote zum Einsatz. Außerdem soll die Verschwendung in Zukunft messbar gemacht werden.
Weitere Aspekte des Treffens waren die Lebensmittelkennzeichnung und Lebensmittelwerbung. In Zukunft soll es in der EU untersagt sein, Säuglingsnahrung in bestimmter Form zu bewerben. Dadurch soll verhindert werden, dass Mütter ohne medizinische Gründe frühzeitig abstillen.
„Aus gesundheitlichen Gründen unterstützt die EU, dass Kinder bis zum 6. Monat gestillt werden sollen. Wenn das nicht geht, sollen Eltern natürlich auf Säuglingsnahrung zurückgreifen können. Aber ein Bewerben von Säuglingsnahrung mit idealisierten Bildern halte ich für falsch. Säuglingsnahrung ist ein Grundnahrungsmittel für Säuglinge, die nicht gestillt werden können. Und so sollte Säuglingsnahrung auch vermittelt werden. Daher halte ich das Vorhaben der Europäischen Kommission für richtig.“ sagt die wolfsburger Abgeordnete und Fraktionssprecherin für Verbraucherschutz, Immacolata Glosemeyer.
Um mehr Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen, soll außerdem ab 2020 ein Herkunftsnachweis für das Produkt und die jeweilige Hauptzutat auf der Verpackung zu finden sein. So sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft erkennen, wenn beispielswiese Nudeln aus Italien kommen aber das Getreide dafür aus Kanada.
„Transparenz ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher besonders wichtig. Für Getreide und andere Zutaten gelten nicht überall die gleichen Standards. Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher besser wissen, was im Essen ist, ist das ein guter Schritt“, sagt der gifhorner Abgeordnete Philipp Raulfs.
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