Zwei ukrainische Lager für radioaktive Abfälle am Wochenende unter Beschuss

Noch keine neuen Informationen gibt es zur Lage in Tschernobyl. Das Bundesamt für Strahlenschutz beobachtet die Lageentwicklung in der Ukraine weiter intensiv.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Salzgitter. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beobachtet die Situation in der Ukraine aufmerksam. Nachdem zunächst russische Truppen die Sperrzone in Tschernobyl besetzt hatten, sind am Wochenende nach Informationen der Internationalen Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA) zwei ukrainische Lager für radioaktive Abfälle unter Beschuss geraten. Das teilt das BfS auf seiner Homepage mit.



Aufgrund der Kampfhandlungen seien nur wenige Informationen verfügbar und diese seien schwer zu überprüfen. Radiologische Auswirkungen auf Deutschland seien nach dem Stand der verfügbaren Informationen nicht zu befürchten.

Die Ereignisse bisher


Lager für radioaktive Abfälle Kiew: In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist ein Lager für radioaktive Abfälle in der ukrainischen Hauptstadt Kiew von Granaten getroffen worden. Nach Informationen der IAEA gibt es keine sichtbaren Schäden. Informationen über erhöhte Messwerte gibt es derzeit nicht.

Lager für radioaktive Abfälle Charkow: Am Samstagmorgen ist ein Lager für radioaktive Abfälle in Charkow getroffen worden. Das Ausmaß der Schäden ist unklar.

Tschernobyl: Russische Truppen hatten am Donnerstag die Sperrzone um Tschernobyl besetzt. Experten des BfS haben daraufhin die Lage überprüft, darunter vor allem Berichte über erhöhte Radioaktivitätswerte in der Umgebung des stillgelegten Kernkraftwerks. Nach Einschätzung des BfS sind diese Werte allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da auch Datenmanipulation oder fehlerhafte Übermittlung nicht ausgeschlossen werden können. Ebenso ist es möglich, dass die Werte tatsächlich erhöht sind. Informationen zufolge laufen die Routinearbeiten an den Anlagen weiter.

Messeinrichtungen werden regelmäßig überwacht


Das BfS beobachtet die Lageentwicklung in der Ukraine weiter intensiv. Mitarbeiter des BfS sind in engem Austausch mit internationalen Partnern, darunter auch der IAEA, und verfolgen die Lage. So werden sämtliche Messeinrichtungen regelmäßig überwacht, darunter auch die Spurenmessstelle auf dem Schauinsland bei Freiburg.

Derzeit liegen keine belegbaren Hinweise vor, dass radioaktive Stoffe in erhöhtem Maße ausgetreten sind. Nach Einschätzung des BfS wären mögliche Konsequenzen in allen beobachteten Fällen vor allem lokaler Natur.


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