Stadt plant neues Baugebiet: BIBS sieht keine Notwendigkeit

Bereits nächsten Dienstag soll über das neue Baugebiet "Rautheim-Möncheberg" diskutiert werden.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Stadt plant ein weiteres neues Baugebiet in Braunschweig. Dies soll zwischen Rautheim und der Südstadt entstehen und unter dem Namen "Rautheim-Möncheberg" geführt werden. Bereits kommenden Dienstag soll der Ausschuss für Planung und Hochbau darüber diskutieren. Die Fraktion der Bürgerinitiative Braunschweig BIBS sieht allerdings keinen Bedarf und kritisiert die dünne Begründung des Vorhabens.



„Dazu gibt es in der Beschreibung des Sachverhalts in der Beschlussvorlage für den Planungs- und Verwaltungsausschuss nur einen Satz, der nach einem Hinweis auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) in den drei Worten mündet, es müsse 'dringend benötigter Wohnraum' geschaffen werden. Mehr nicht!“, erklärt BIBS-Ratsherr Bernhard Piest. Doch so dringen scheint dieser Wohnraum laut BIBS gar nicht zu sein.

Falsche Grundlage


Die Wohnungsbedarfsprognose, auf der das Vorhaben der Verwaltung fußt, basiere auf einer Berechnung der Firma CIMA Beratung und Management aus dem Jahr 2017. Diese ging von einem Bevölkerungswachstum von 25.000 Einwohnern bis 2030 aus. Demnach seien bis dahin 8.000 neue Wohnung notwendig. Allerdings sei dies nicht eingetroffen, so Piest. Statt der bis 2021 prognostizierten sechs Prozent mehr Einwohner sei gerade mal ein Zuwachs von 0,06 Prozent feststellbar gewesen - statt 15.000 also nur rund 150 neue Einwohner.

Leerstand und Umweltbelastung


"Das bedeutet zweierlei: Wer bei den jetzt schon in Braunschweig vorhandenen Baugebieten weiterhin Bauland entwickelt, produziert Leerstand – eventuell an anderer Stelle. Die Stadt muss daher schnellstens eine aktualisierte Wohnbedarfsprognose erstellen, die auf den Bevölkerungszahlen der letzten fünf Jahre beruht“, fordert der BIBS-Ratsherr.

Überdies wies er auf die zusätzliche Belastung für Mensch und Umwelt hin, die durch das geplante Bauvorhaben entstehen könnte: zusätzliche klimaschädliche Versiegelung, Verlust wertvollen Ackerlandes, ökologische Beeinträchtigungen von Oberflächen- und Grundwasser sowie von Belüftungsströmen für die Innenstadt, Verschlechterung der Naherholung und der Biodiversität, klimaschädlicher zusätzlicher Autoverkehr und Bindung von Arbeitskräften, die gerade jetzt entsprechend des Beschlusses zum Klimaschutzkonzept 2.0 für Altbausanierungen gebraucht werden würden.

„Das zusätzliche Baugebiet Rautheim - Möncheberg ist klimaschädlich und auch überflüssig!“, fasst der Ratsherr abschließend zusammen.




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