Streit ums Totholz - NABU unterstützt Umweltminister Lies

Entfernen von Totholz widerspräche den Nationalpark-Kriterien und dem Nationalpark-Gesetz.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: pixabay

Harz. Seit vergangenem Samstag versuchen Einsatzkräfte ein Großfeuer am Brocken im Harz unter Kontrolle zu bringen. Mehrere politische Stimmen fordern jetzt, Totholz zu entfernen, da dies ein Brandbeschleuniger sei. Bei seinem Besuch im Harz hat der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies am gestrigen Dienstag dieser Forderung eine Absage erteilt und spricht sich dagegen aus, Brandschneisen im geschützten Nationalpark Harz zu schlagen. Dies unterstützt der NABU Niedersachsen in einem Presse-Statement.



Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, begrüßt die Haltung des Umweltministers: „Brandschneisen, Abholzung sowie das großflächige Räumen von Totholz widersprechen den Kriterien eines Nationalparks und dem Nationalpark-Gesetz. Zudem ist Totholz kein Brandbeschleuniger, sondern ein wichtiger Bestandteil im Ökosystem Wald. Es bewahrt den Waldboden und die Krautschicht vor schnellem Austrocken und wirkt so als natürlicher Schutz vor Waldbränden. Des Weiteren bildet Totholz eine wertvolle Humusschicht und bietet unzähligen Organismen wie Pilzen und Insekten einen Lebensraum.“

"Totholz stärkt natürliche Abwehrkräfte"


Der Landesvorsitzende betont: „Totes Holz gefährdet den Wald nicht, sondern stärkt seine natürlichen Abwehrkräfte. Nicht Wälder mit abgestorbenem Holz sind anfällig für Brände, sondern dichtstehende Nadelholzplantagen, dessen Streu und Holz meist durch nicht natürliche Ursachen schnell in Brand geraten können. Im Nationalpark Harz kann der Wald sich auf natürliche Weise zu einem widerstandfähigen Mischwald entwickeln – dies ist zwingend notwendig, um den Wald zukünftig krisenfest und widerstandsfähiger gegen Waldbrände zu machen.“


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Feuer Feuer Goslar Waldbrand Harz