Berlin. Nach monatelangem Streit zwischen Bund und Ländern ist das 49-Euro-Ticket am Montag gestartet. Das sogenannte "Deutschlandticket" funktioniert ähnlich wie das im letzten Sommer drei Monate lang verfügbare 9-Euro-Ticket - der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im gesamten Bundesgebiet kann damit genutzt werden.
Es ist allerdings nur in einem monatlich kündbaren Abonnement erhältlich. Vor allem bei der Finanzierung hatte es lange Differenzen zwischen Bund und Ländern gegeben. Letztlich beteiligt sich der Bund von 2023 bis 2025 mit 1,5 Milliarden Euro jährlich, die den für den ÖPNV zuständigen Bundesländern als zusätzliche Regionalisierungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich trägt der Bund 50 Prozent der gegebenenfalls anfallenden Mehrkosten bei der Einführung des Tickets.
Zur Finanzierung über 2025 hinaus soll in zwei Jahren ein erneutes Gesetzgebungsverfahren eingeleitet werden. Die Verkehrsbranche erwartet durch das Ticket mehr Kunden im ÖPNV, die Bundesregierung wiederum erhofft sich einen Betrag zum Klimaschutz. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach am Montag von einem "wichtigen Modernisierungsprojekt". Es sei ein "einfaches und preiswertes Angebot", welches den ÖPNV "attraktiv" mache und dabei helfe, die Klimaziele zu erreichen.
Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sieht das Deutschlandticket unterdessen als wichtigen Beitrag, um das Leben auf dem Land attraktiv zu machen. "Man muss den Menschen die Möglichkeit geben, dort zu wohnen, wo sie gerne wohnen möchten", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das Deutschlandticket ermöglicht vielen, sich längere Pendelstrecken zu leisten."
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