5 Profi-Tipps: Wie aus Rotwein ein Super-Glühwein wird

von Marc Angerstein


Wer gute Zutaten verwendet und den Glühwein in Maßen trinkt, wird den größten Genuss haben, meinen die Experten des DWI. Foto: Pixabay
Wer gute Zutaten verwendet und den Glühwein in Maßen trinkt, wird den größten Genuss haben, meinen die Experten des DWI. Foto: Pixabay | Foto: Pixabay



Region. Es ist die Zeit der Glühweine und Weihnachtsmärkte. Die Experten des Deutschen Wein-Instituts (DWI) geben wertvolle Profi-Tipps zur Zubereitung eines sehr schmackhaften und qualitativ hochwertigen Glühweins. Einer, der besser schmeckt, als so ein Fertig-Glühwein aus dem Tertrapack.

Das Würzen des Weines hat in der Weinwelt schon eine sehr lange Tradition, wissen die Experten des DWI. Bereits die alten Römer haben ihren Wein teilweise mit Zucker und Gewürzen aromatisiert, um ihn genussvoller und haltbarer zu machen. Apicius (30 v. Chr.) beschreibt in seinen Aufzeichnungen ein Rezept für Würzwein, das heutigen Empfehlungen für Glühwein durchaus ähnelt: Zimt, Lorbeer, Sternanis, Koriander und Thymian sowie eine große Portion Honig sollte in den Wein gegeben werden.

Deutsche Winzer bieten zunehmend Glühweine mit individuellen Rezepten aus eigener Herstellung, zum Teil auch in Bio-Qualität. Die fruchtbetonten Rotweine aus den deutschen Anbaugebieten eignen sich sehr gut für einen aromatischen Glühwein. Durch die Erwärmung kommen die an rote Früchte erinnernden Weinaromen noch stärker zum Ausdruck und ergeben eine wundervolle Harmonie mit den würzenden Zutaten. Auch weiße Glühweine, etwa aus Riesling oder Müller-Thurgau, finden sich im Angebot. Interessenten werden in der Online-Winzersuche fündig!

Weinrechtlich gesehen handelt es sich bei Glühwein um ein „aromatisiertes weinhaltiges Getränk“, das ausschließlich aus Rotwein oder Weißwein hergestellt und gesüßt, sowie gewürzt wurde. Der Zusatz von Alkohol ist ebenso verboten wie der von Wasser oder Farbstoffen. Der vorhandene Alkoholgehalt muss mindestens 7 Vol.-% und weniger als 14,5 Vol.-% aufweisen.

Hier nun die fünf Profi-Tipps für einen wirklich guten Glühwein: 

Erwärmen


Beim Erwärmen des Glühweins sollte man darauf achten, dass er nicht zu stark erhitzt wird oder gar siedet, da ansonsten die filigranen Fruchtaromen verloren gehen und sich Bitterstoffe entwickeln. Ab einer Temperatur von 78°C entweicht zudem der Alkohol.

Würzen


Nicht zu viele Gewürze auf einmal und vorsichtig dosieren: Zu viel Gewürznelke macht den Glühwein ungenießbar. Auch Zimt, Sternanis und Piment können bei zu hoher Konzentration die Fruchtaromen des Weins überdecken. Auch beim Süßen lieber zurückhaltend sein. Wer bereits lieblichen Wein verwendet, braucht häufig nicht mehr viel Zucker oder Honig.

Auf Qualität achten


Auf frische Gewürze und einen Qualitätswein sollte geachtet werden. Begriffe wie Winzer-Glühwein oder Weingut auf dem Etikett garantieren, dass der Glühwein nur aus eigenen Weinen und im Betrieb selbst zubereitet wurde. Findet man die Angabe Deutscher Glühwein auf dem Etikett, wurde dieser ausschließlich aus heimischen Grundweinen hergestellt.

Zeit einplanen


Nach dem ersten Erhitzen den Glühwein ruhig ein paar Stunden ziehen lassen, vielleicht sogar über Nacht, damit sich die Aromen voll entfalten können. Anschließend wird der Glühwein durch ein Sieb gegossen, damit die Gewürze beim Trinken nicht stören.

Maßvoll genießen


Wer gute Zutaten verwendet und den Glühwein in Maßen trinkt, wird den größten Genuss haben!


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