Abgestürzter Kletterer: Rettung mit Seilwinde hätte Zeit und Leid gespart

Am Wochenende hat sich wieder gezeigt, dass eine Seilwinde für eine schnellere und schonendere Rettung gesorgt hätte.

von und Axel Otto


Der Verunglückte bei der Verladung in den Rettungshubschrauber. Eine Seilwinde hätte die Rettung deutlich verkürzt.
Der Verunglückte bei der Verladung in den Rettungshubschrauber. Eine Seilwinde hätte die Rettung deutlich verkürzt. | Foto: Axel Otto

Region. Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob der für die Region zuständige Rettungshubschrauber Christoph 30 mit einer Seilwinde ausgestattet werden sollte, oder nicht. Am vergangenen Wochenende hat sich gezeigt, dass eine solche Aufrüstung durchaus sinnvoll wäre.



Seit 2015 wird die Diskussion über eine Seilwinde für den Rettungshubschrauber, der auch im Harz zum Einsatz kommt, immer wieder geführt. Hiesige Landtagsabgeordnete haben immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen. Doch das Land Niedersachsen lässt sich Zeit mit einer Entscheidung. Dabei sagen selbst Rettungskräfte, dass eine solche Anschaffung zwingend notwendig sei und unter Umständen Leben retten kann. Der Einsatz im Harz am vergangenen Wochenende macht dies noch einmal deutlich. Mit einer Seilwinde hätte ein abgestürzter Kletterer schneller und schonender gerettet werden können, wie Sascha Sommer, Zugführer der Geländerettung im Landkreis Goslar und Wolfgang Hohmann, stellvertretender Kreisbereitschaftsführer der Bergwacht, im Gespräch mit regionalHeute.de berichten.


Wolfgang Homann und Sascha Sommer befürworten eine Seilwinde für den Rettungshubschrauber.
Wolfgang Homann und Sascha Sommer befürworten eine Seilwinde für den Rettungshubschrauber. Foto: Axel Otto


Bis September wurden die Rettungskräfte zu 220 Einsätzen in unwegsame Gebiete des Harzes gerufen, in etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle sei eine Seilwinde hilfreich gewesen, sagt Sascha Sommer, der aber auch betont, dass selbst eine Seilwinde nicht immer eingesetzt werden könne. Auch hier komme es ganz auf die Gegebenheiten vor Ort an. Am Sonntagnachmittag, als ein Kletterer sechs Meter in die Tiefe stütze, ging die Rettung nur mühsam voran. "Wir hätten hier locker eineinhalb Stunden gespart", so Sommer. Ohne die Winde mussten die Retter per Quad zum Abgestürzten vordringen und ihn dann wenig schonend auf einer Trage zum Hubschrauber schaffen. "Leider haben wir hier im Harz keinen Hubschrauber mit einer Winch. So mussten wir mit der Gebirgstrage den steilen und wurzeligen Abhang runter und mit einem Seil sichern, was für den Patienten nicht besonders schonend ist. Eine Seilwinde wäre im Harz schon wichtig und ich halte es für dringend notwendig, dass es hier im Harz einen Hubschrauber mit Seilwinde gibt. Gerade im Gebirge ist das eine wichtige Sache", macht Wolfgang Hohmann deutlich.



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