Berlin. Die Beilegung des Verbrenner-Streits zwischen Deutschland und der EU ist von Vertretern der Ampelparteien erleichtert aufgenommen worden. "Es ist gut, dass das Hin und Her ein Ende hat und Deutschland endlich dem europaweiten Aus des fossilen Verbrenners zustimmen wird", sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, der "Welt am Sonntag".
Die Grünen-Politikerin sagte weiter: "An Deutschlands Verlässlichkeit darf es in der EU keinen Zweifel geben. Nun hat auch die Automobilindustrie Planungssicherheit - und kann den Turbo für E-Mobilität einlegen." SPD-Fraktionsvize Detlef Müller sagte der "Welt am Sonntag": "Ich bin erleichtert, dass die Diskussion über die Verwendung von E-Fuels für Verbrennermotoren nach 2035 nun beigelegt ist und ein tragbarer Kompromiss gefunden wurde." Das schaffe Planungssicherheit für alle. Ob die neu zu schaffende Kategorie E-Fuels-only dann "tatsächlich signifikante Bedeutung und reale Anwendungsfälle" finde, werde sich zeigen. Denn bereits jetzt deute sich an, dass die Fahrzeughersteller entsprechenden Investitionen skeptisch gegenüberstehen. "Ob zudem entsprechende Mengen synthetischen Kraftstoffs dann auch in diesem Bereich wirtschaftlich nutzbar sind, wird die Zukunft zeigen", so Müller. "Alles deutet daher darauf hin, dass die Zukunft des motorisierten Individualverkehrs im batterieelektrischen Antrieb liegt." Lukas Köhler, der stellvertretender Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, lobte ausdrücklich die "Hartnäckigkeit" von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Auf Anfrage der "Welt am Sonntag" sagte der Liberale, seinem Parteikollegen sei zu verdanken, dass die Menschen auch langfristig selbst entscheiden könnten, auf welche Art der klimafreundlichen Mobilität sie setzten. Statt einzelne Technologien zu verbieten, brauche man marktwirtschaftliche Anreize für den Umstieg auf Elektroautos und klimaneutrale Kraftstoffe. Daher schlage die FDP die "schnelle Einführung eines echten Emissionshandels in Deutschland" vor. Dieser solle, so Köhler weiter, einerseits das Erreichen der Klimaziele sicherstellen und andererseits dafür sorgen, "dass sich der Umstieg auf klimafreundliche Technologien finanziell immer mehr lohnt".
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