Braunschweig. Wie aus einer aktuellen gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Göttingen und der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig hervorgeht, haben im August 2021 damals unbekannte Täter über angegriffene Accounts von Schülern auf der Plattform IServ Amokläufe angekündigt, Bombendrohungen, Morddrohungen und weitere "üble Nachrichten" verschickt. Diese Nachrichten seien an über 31 Schulen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg gesendet worden. Dabei wurden die Accounts mehrerer hundert Schülern übernommen.
Am 19. Januar und am gestrigen Donnerstag haben nun Ermittler des Fachkommissariats Cybercrime der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig gemeinsam mit verschiedenen Ermittlungseinheiten aus anderen Bundesländern im Auftrag der Staatsanwaltschaft Göttingen - Zentralstelle Cybercrime - vier Wohnung in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Bedrohung, Ausspähens von Daten und übler Nachrede durchsucht. An den Einsatzmaßnahmen waren Einsatzkräfte aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz beteiligt. Während der Durchsuchungen wurden zahlreiche Computer, Laptops, Handys und Speichermedien mitgenommen. Nach einer ersten Bewertung der Asservate kann der Tatverdacht erhärtet werden. Die Auswertung der Asservate dauert an.
IServ-Server nicht die IT-Schwachstelle
Die Staatsanwaltschaft Göttingen führt seit Mitte August 2021 gemeinsam mit den Ermittlern der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig - Fachkommissariat Cybercrime - ein Ermittlungsverfahren gegen die verantwortlichen Täter. Die Durchsuchungen sind das Ergebnis zu den Ermittlungen rund um den Missbrauch von Schüler-Accounts der Schulplattform IServ. Nach bisherigem Ermittlungsstand sei deutlich geworden, dass der Server der Schulplattform IServ nicht die IT-Schwachstelle darstellte.
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