Braunschweig/Helmstedt. Der SPD-Gesundheitsexperte, Bundestagsabgeordnete und Mediziner Dr. Christos Panthazis zeigt sich im Interview mit regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise "schwer irritiert" von den Aussagen des Helmstedter Chefarztes und Neurologen Dr. Dr. Jozef Rakicky. Der hatte auf einer Demonstration im Sachsen-Anhaltinischen Wolmirstedt behauptet, eine große Zahl von Patienten zu behandeln, die angeblich an den Folgen einer COVID-19-Impfung leiden. Pantazis hält das für "im höchsten Maße unwissenschaftlich" und legt dem Krankenhaus nahe, sich davon deutlich zu distanzieren.
Vor zwei Wochen war ans Licht gekommen, dass der Chefarzt des Helmstedter Klinikums Dr. Jozef Rakicky auf einer Demonstration behauptet hatte, eine große Zahl vom schweren Impfschäden betroffene Patienten zu behandeln. Beweise dafür blieb er allerdings schuldig und weigerte sich gegenüber regionalHeute.de selbst einen Kommentar dazu abzugeben. Nachdem sein Arbeitgeber seinen Aussagen bereits widersprach und sich von Rakicky distanzierte, zeigt sich nun der SPD-Gesundheitsexperte und Bundestagsabgeordnete Dr. Christos Pantazis "schwerst irritiert" von Rakickys Behauptungen.
Äußerungen nicht nachvollziehbar
Dass es unerwünschte Nebenwirkungen geben kann, sei bei jedem Medikament der Fall, so Pantazis. Da seien die gängigen Vakzine keine Ausnahmen. Im Gegenteil: die mRNA-Imppfung sei im Vergleich zu anderen Impfung sogar sicherer. "Wir haben beispielsweise ungefähr 23.000 Fälle von Impfreaktionen, unerwünschten Impfreaktionen, durch eine Verimpfung der bisherigen eingesetzten Impfstoffe, was COVID19 oder jedenfalls die SarS-CoV-2-Pandemie betrifft. Wir haben aber ungefähr 130 Millionen Dosen verimpft." Damit belaufe sich der Anteil von unerwünschten Reaktionen auf 0,02 Prozent. Die mRNA-Technologie sei zudem eben nicht neu, sie würde lediglich das erste Mal als Impfstoff verwendet. Die Impfstoffe seien ohnehin in klinischen Studien getestet und für sicher deklariert worden. Pantazis wird deutlich: "Vor diesem Hintergrund kann ich die Äußerungen des Kollegen an der Stelle nicht nachvollziehen und halte sie im höchsten Maße für unwissenschaftlich. Ich würde der Klinikleitung entsprechend empfehlen, da auch deutlich Position diesbezüglich zu beziehen."
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