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anno dazumal: So sah es am Löwentor vor 110 Jahren aus

In der heutigen Folge von anno dazumal kehren wir in die Fußgängerzone zurück. Es geht zum ehemaligen "Schluckpeter".

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In dieser Woche machen wir einen Ausflug zum ehemaligen "Schluckpeter". | Foto: Niedersächsisches Landesarchiv, NLA WO 18 Slg 1 Nr. 543 / Matthias Kettling / Video: Niedersächsisches Landesarchiv, NLA WO 18 Slg 1 Nr. 543 / Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118 hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer neuen Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.


Wer die Wolfenbütteler Fußgängerzone vom Schlossplatz aus betritt, der kommt an dem riesigen Neubau zu seiner Rechten nicht vorbei. Seit 2020 dominiert das gelbe und moderne Gebäude den Bereich an den Krambuden. Doch so wie heute, sah es nicht immer aus.

Dort, wo heute das Löwentor steht, stand einst ein Gebäude, das der älteren Generation noch unter dem Namen „Schluckpeter“ bekannt sein dürfte. Das Gebäude wurde vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet und diente ursprünglich als Pforthaus vor dem Löwentor. Mit der Verlegung der Residenz nach Braunschweig im Jahr 1754 verlor das Haus dann seine ursprüngliche Funktion. Doch bereits 1771 begann eine neue Ära: August Peters richtete in dem ehemaligen Pforthaus eine Destille ein – eine Brennerei mit angeschlossenem Ausschank.

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Unser Bild - zur Verfügung gestellt vom Niedersächsischen Landesarchiv - zeigt das Gebäude im Jahr 1914. Das Foto lässt sich sogar relativ genau datieren. Es muss um den 14. Mai 1914 aufgenommen worden sein. Die Häuser wurden anlässlich des Besuchs von Herzogin Viktoria Luise und Herzog Ernst August von Braunschweig mit Girlanden und Fahnen geschmückt. Zu dieser Zeit aber war bereits der Wolfenbütteler Drogist Carl Steinmann Inhaber. Er übernahm 1875 den Betrieb, wobei der Firmenname „Aug. Peters“ erhalten blieb. Unter diesem Namen wurde weiterhin Likör produziert und Wein verkauft.

1938 erwarb Curt Mast, der Schöpfer des weltbekannten Jägermeisters, das Gebäude an der Löwenstraße 2, da es in direkter Nachbarschaft zur damaligen Produktionsstätte seines Unternehmens lag. Doch auch diese Nutzung war nicht von Dauer: 1967 kaufte dann die Karstadt AG das Grundstück, um an der Stelle des historischen „Schluckpeter“-Gebäudes eine moderne Kaufhausfiliale zu errichten.

Der Abriss des Schluckpeter-Hauses löste damals ähnlich wie der Abriss der ehemaligen Hertie-Immobilie im Jahr 2018 kontroverse Diskussionen in der Wolfenbütteler Bevölkerung aus.

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