Berlin. Ein Jahr nach Russlands Angriff auf die Ukraine sieht der SPD-Außenpolitiker Michael Roth seine Partei in einem "schmerzhaften" Aufarbeitungsprozess. "Die Fehler der Vergangenheit im Umgang mit Russland hingen uns nach Putins Angriff wie eine zentnerschwere Last um den Hals", sagte Roth den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Er habe schon immer einen kritischen Blick auf Russland gehabt, der "inzwischen von vielen in der Partei" geteilt werde. "Es ist gut, dass sich die SPD anders als andere Parteien diesem schmerzhaften Aufarbeitungsprozess stellt." Schwer gefallen ist Teilen der SPD demnach auch die Entscheidung, Waffen an die Ukraine zu liefern. "Wir sind in Deutschland einen langen Weg gegangen von 5.000 Helmen bis hin zu Kampfpanzern", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. "Auch meine Partei musste sich nach Kriegsbeginn die Frage stellen: Verstoßen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete gegen unsere Prinzipien?" Vielen in der SPD sei es nicht leicht gefallen, von dem alten Leitsatz "Frieden schaffen ohne Waffen" umzuschwenken auf "Frieden schaffen mit Waffen", fügte Roth hinzu. "Aber wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen, um die Ukraine in ihrem Freiheitskampf bestmöglich zu unterstützen."
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