München. Allianz-Chef Oliver Bäte steht wohl voraussichtlich für drei weitere Jahre an der Spitze des Münchener Dax-Konzerns. Das berichtet das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf mehrere Insider.
Zuletzt verdichteten sich demnach die Hinweise, dass das zwölfköpfige Aufsichtsgremium mit dem Vorsitzenden Michael Diekmann Bätes Vertrag im Herbst um eine weitere Amtszeit verlängern will. Ebenfalls verlängert werden soll laut des Berichts zu diesem Zeitpunkt der Vertrag von Andreas Wimmer, der im Vorstand der Allianz unter anderem für die Vermögensverwaltung zuständig ist. Die Allianz wollte sich dazu nicht äußern. In den nächsten Monaten beraten die Aufseher den Informationen zufolge über Details und über die Dauer von Bätes neuem Vertrag.
Die Tendenz geht dem Vernehmen nach zu einer dreijährigen Verlängerung, nachdem der vorherige Kontrakt eine Dauer von fünf Jahren hatte. Der Hauptgrund dafür ist die hauseigene Altersgrenze für Vorstände der Allianz, die bei 62 Jahren greift. Der heute 58-jährige Bäte hätte sie bei Ablauf seines möglichen neuen Vertrags im Jahr 2027 erreicht. Bäte steht seit 2015 an der Spitze der Allianz, sein laufender Vertrag würde am 30. September 2024 enden.
Mit einer wahrscheinlichen weiteren Amtszeit zeichnen sich bereits strategische Schwerpunkte für die kommenden Jahre ab. Vor allem der Vertrieb der Allianz-Produkte dürfte deutlich umstrukturiert werden, heißt es aus dem Konzern. Nach Ansicht des Top-Managements mache die Allianz pro Kunde zu wenig Geschäft. Damit das gelingt, soll der Vertrieb dem Bericht zufolge den Schritt weg vom Produktverkauf machen und hin zu einer umfassenden Beratung, die weiter als das gewöhnliche Versicherungsgeschäft angelegt sein soll.
Der Allianz-Berater soll dann auch erster Ansprechpartner sein, wenn der Kunde beispielsweise außer Fragen zu Feuer oder Einbruch Rat sucht zu einer Patientenverfügung oder zu seinem Stromtarif, so die Überlegungen im Konzern.
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