Berlin. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich offenbar daran gestört, dass die Deutsche Bahn ihn in einem Werbefilm gezeigt hat. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Konzernkreise.
Demnach wollte Wissing entgegen einer früheren Absprache nicht in einer Dokumentation zur bevorstehenden Generalsanierung der Riedbahn auftauchen. Sein Stab habe persönlich darum gebeten, den Film über die stark befahrene Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim zu löschen.
Die laut "Spiegel" mit einer Million Euro budgetierte Produktion ist bis vor Kurzem auf YouTube sowie dem Internetauftritt der Deutschen Bahn abrufbar gewesen. Eine kurze Aufnahme darin zeigt den Verkehrsminister gemeinsam mit Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz. Das Bundesverkehrsministerium widerspricht dieser Darstellung auf "Spiegel"-Anfrage. Sie entspreche "nicht den Tatsachen". Beim fraglichen Film handle es sich lediglich um eine Pilotfolge, die derzeit "aktualisiert" werde. Dafür sollte der Minister der Bahn ein Interview geben, man befinde sich dazu "derzeit in Abstimmung", heißt es in einer Antwort an das Magazin.
Die unerwartete Kehrtwende des Verkehrsministers irritiert dem Bericht zufolge das Management des Konzerns. Noch im Sommer 2022 hatte sich der FDP-Minister hinter die Bahn und ihre umstrittenen Sanierungspläne gestellt.
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