Bericht: Zunahme von Sabotage-Aktionen auf Bahn-Infrastruktur

Die Angriffe auf die Bahninfrastruktur haben im vergangenen Jahr stark zugenommen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Angriffe auf die Bahninfrastruktur haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Das berichtet der "Spiegel" am Donnerstag unter Verweis auf Dokumente des Konzerns.


Über 1.500 Sabotage-Aktionen wurden demnach allein im Jahr 2022 verübt, im Vorjahr waren es rund 1.200. Die meisten der Taten (310) geschahen demnach in Berlin. Besonders stark betroffen waren auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie Nordrhein-Westfalen. Auch neun Monate nach einer schwerwiegenden Sabotage von Datenkabeln in Berlin hat die Bahn dem "Spiegel" zufolge ihre sicherheitsrelevanten Bauteile noch nicht gegen Angriffe gesichert. Demnach liegen an einer leicht zugänglichen Stelle im Norden Berlins zahlreiche Kabel in der Böschung.

Diese sollen aus maroden Führungen herausragen und mit Zahlen und Symbolen beschriftet sein. Es handele sich dabei um sogenannte TK-Kabel, also Kabel für die Telekommunikation, hieß es. Zudem lägen blau ummantelte Glasfaserleitungen im Gras. Eine Bahn-Sprecherin sagte dem "Spiegel", man habe die ordnungsgemäße Verlegung nun in Auftrag gegeben.

"Die Arbeiten sollen bis zum kommenden Wochenende abgeschlossen sein." Das Eisenbahnbundesamt (EBA) will die Stelle überprüfen. "Die Fotos zeigen einen Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik. Grundsätzlich sind Kabel geschützt zu verlegen", sagte eine Sprecherin.

Am Morgen des 8. Oktobers 2022 hatten unbekannte Täter an dieser Stelle Kabel zerschnitten, mit deren Hilfe der Zugfunk der Deutschen Bahn betrieben wird. Da andere Täter wenige Stunden zuvor in Herne (NRW) ebenfalls Datenleitungen durchtrennt hatten, führte diese gezielte Sabotage zu einem vollständigen Ausfall des Zugfunks "GSM-R". Dieses System sichert die Verständigung der Lokführer mit der Leitstelle. In der Folge stellte die Bahn den Bahnverkehr in Norddeutschland ein.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach damals von einer "mutwilligen Zerstörung", der Generalbundesanwalt nahm Ermittlungen wegen "Verdachts auf verfassungsfeindliche Sabotage" auf. Bundespolitiker mahnten einen besseren Schutz der Infrastruktur an.


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