Braunschweig, Auch in Zeiten knapper werdender Kassen fördert der Regionalverband Großraum Braunschweig weiterhin den Ausbau des ÖPNV in der Region. Mit rund 2,2 Millionen Euro hat der Verband im Jahr 2024 Um- und Ausbauten von Bushaltestellen, Umfeldaufwertungen an Bahnhöfen, automatische Fahrgastzählsysteme sowie den Radverkehr gefördert. Damit werden Investitionen von mehr als 4 Millionen Euro ausgelöst. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Regionalverbands hervor.
Den größten Anteil mit rund 775.000 Euro macht die Kofinanzierung beim barrierefreien Aus- und Umbau von Bushaltestellen aus. Hier gewährt der Regionalverband den Kommunen die Hälfte ihres eigenen Anteils, das entspricht 12,5 Prozent. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) übernimmt in der Regel mit 75 Prozent der Kosten den Hauptanteil der Förderung, sodass die Kommunen nur einen geringen Anteil selbst tragen müssen. 17 Kommunen haben 2024 diese Förderung in Anspruch genommen.
Auch 2025 geht es weiter
„Uns ist es wichtig, dass der ÖPNV von möglichst vielen Menschen möglichst unkompliziert genutzt werden kann“, betont Verbandsdirektor Ralf Sygusch. „Dabei unterstützen wir unsere Kommunen, wo wir können – auch wenn die finanziellen Mittel beim Regionalverband ebenfalls spürbar zurückgehen.“
Der Verbandsdirektor kündigt an, dass auch für das Jahr 2025 diese Kofinanzierung fortgesetzt wird. Im Haushalt sind dafür entsprechende Mittel bereitgestellt.
Umfeldaufwertung und Planung
Mit dem Programm der „Umfeldaufwertung“ bezuschusste der Regionalverband Infrastrukturmaßnahmen, die den Zugang zu Bahn- oder Bushaltestellen gestalterisch und funktional aufwerten und für die es keine andere Förderung gibt. Die Förderung kann bis zu 75 % der Ausgaben betragen.
Beispielprojekte:
- Die Gemeinde Meine wird beispielsweise mit dieser Unterstützung eine Wartehalle in Abbesbüttel aufwerten.
- Die Gemeinde Meinersen wertet das Umfeld am Bahnhof in Meinersen-Ohof deutlich auf.
- Die Stadt Salzgitter nutzt das Förderprogramm, um an zahlreichen Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet taktile Leitsysteme zu installieren. Diese helfen sehbeeinträchtigten Menschen, den ÖPNV selbstständig und sicher zu nutzen.
Für drei Planungen neuer Bahnstationen in Braunschweig-Bienrode, Salzgitter-Thiede und Wolfsburg-Sandkamp übernimmt der Regionalverband sogar rund 95 Prozent der Kosten. Gefördert wird eine Planung, die aufwendige Zugangsstellen zum ÖPNV gestalterisch und funktional deutlich aufwertet. Davon erhofft sich der Regionalverband einen deutlichen Mehrwert für die Fahrgäste und folglich eine vermehrte Nutzung des ÖPNV.
Kommunen werden unterstützt
Der Regionalverband fördert also die Planung, damit die Kommunen für die Umsetzung wiederum entsprechende Förderprogramme für den Ausbau in Anspruch nehmen können. Insgesamt wurden für die Maßnahmen Umfeldaufwertung und Planung rund 650.000 Euro bereitgestellt.
Von einem neuen Unterstützungsangebot haben einige Kommunen Gebrauch gemacht. Hierbei hat sich der Verband um die Beauftragung und Finanzierung von Planungsbüros gekümmert, die Entwürfe zur barrierefreien Umgestaltung von Haltestellen erarbeiten sollten. Das Volumen betrug 150.000 Euro. Ziel der Unterstützung ist es, die Kommunen in die Lage zu versetzen, Mittel für den barrierefreien Neu- beziehungsweise Umbau von Haltepunkten zu beantragen und umzusetzen.
Fahrgastzahlen erfassen
Die kontinuierliche Erfassung der Fahrgastnachfrage in den Bussen der Region sieht der Regionalverband als Voraussetzung für die Gestaltung eines attraktiven Angebots im Verbandsgebiet. Deshalb hat der Verband einigen Busunternehmen knapp 580.000 Euro für die Ausstattung mit automatischen Fahrgastzählsystemen gewährt.
Rauf aufs Rad
Auch für Radfahrer gibt es Unterstützung, so hat der Verband bereits zum sechsten Mal 50.000 Euro für verschiedene Rad-Projekte ausgeschüttet. Das Programm „Rauf aufs Rad“ erfreue sich in der Region großer Beliebtheit, sodass im Jahr 2024 13 Projekte zwischen Wittingen und Braunlage gefördert wurden.
„Wir schauen dabei vor allem auf die Stärkung der regionalen Radmobilität und welche Projekte einen echten Mehrwert für die Menschen darstellen“, veranschaulicht Sygusch.
Auch dieses Programm erlebt eine Neuauflage in diesem Jahr. Der Aufruf wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht.