Salzgitter. Am heutigen Dienstag präsentierte Dr. Ben Samwer, Projektleiter Projekt Konrad bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die Arbeiten, die im Jahr 2017 im Schacht Konrad durchgeführt wurden. Bei der anschließenden Diskussion beantworteten er und Arthur Junkert, Öffentlichkeitsarbeit BGE, die Fragen der Zuhörer.
Vor knapp 30 Interessierten hieß es heute Rede und Antwort stehen im Bezug auf Schacht Konrad, das Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle.
Dabei machte Samwer direkt zu Beginn eines deutlich:"Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Der Endlagerbetrieb hat noch nicht angefangen." Bisher seien noch keine radioaktiven Stoffe eingelagert, es liefen lediglich die Bauarbeiten. Doch in diesem Bereich sei im vergangenen Jahr einiges geschehen. So sei unter anderem die Straße zu Konrad 2 fertiggestellt worden.
Deutlich getrennte Bereiche
Innerhalb der Schachtanlage werde es deutlich voneinander getrennte Bereiche und für jeden Bereich eigene Werkstätten, Fahrzeuge und so weiter geben. Nur im Kontrollbereich würden radioaktive Stoffe transportiert und gelagert. Diese werden durch den Schacht zwei eingefahren, erläuterte Samwer. Der Schacht eins sei für den Material- und Personentransport zuständig. Die Einlagerungskammern im zukünftigen Einlagerungsbereich seien bis auf Restarbeiten fertiggestellt.
Der Beton, der für die Ummantelung der Kammern und Gänge benötigt wird, werde von den Materialien unter Tage hergestellt, führt Samwer durch seinen bebilderten Vortrag. Das abgebaute Material werde dazu in den Bereichen des ehemaligen Bergwerkes zwischengelagert, die für die zukünftige Nutzung als Endlager nicht benötigt werden.
Ein deutliches Zeichen, wie weit Bauarbeiten seien, sei die Tatsache, dass mit den Pflasterarbeiten begonnen worden sei, so Samwer. Dann werde nicht mehr davon ausgegangen, dass der Bereich erneut mit schwerem Gerät befahren werden müsste.
Noch nicht ganz so weit seien die Arbeiten im Kontrollbereich. Dafür könnten dort noch Arbeitsschritte erkannt werden, die in den Planungen berücksichtigt werden müssten. So würde sich jedes Gebirge setzen, wenn unter Tage ein Hohlraum ausgehoben werde. Für diesen Prozess seien die Fugen, die an der Wand zu erkennen seien. In der Planung selbst werde dafür extra ein Zeitfenster eingeplant. Erst wenn sich das Gebirge gesetzt habe, werde der Bereich mit dem Beton ausgeschalt.
Über Tage deutliche Fortschritte
Neben den Arbeiten an den der Schachtanlage sei auch der Bau des neuen Verwaltungs- und Sozialgebäudes bereits weit fortgeschritten. Das Materialwirtschaftsgebäude sei mittlerweile bereits fertig
Für das nächste Jahr sei der Abriss und Neubau Förderanlage geplant.
Bei Konrad zwei seien die Arbeiten noch nicht sichtbar. Im vergangen Jahr seien lediglich die unter der Straße verlaufenden Medienwege fertiggestellt worden.
Im kommenden Jahr sollen das Lüftergebäude und der Betriebshof erstellt werden.
Klare Fragen, klare Antworten
Die anschließende Diskussionsrunde wurde nicht nur genutzt, um auf den Baufortschritt einzugehen, einigen der Besuchern brannten allgemeinere Fragen unter den Nägeln. So würde sich das Gerücht, dass atomar behaftete Aerosole austreten und die Umgebung kontaminieren würde, halten und bisher sei auch auf Anfrage keine deutliche Aussage zu dem Thema gekommen. Junkert nutzte direkt die Chance die Möglichkeit, das nachzuholen: "Null Emission gibt es nicht, aber es gibt Grenzwerte und für die Einhaltung stehen wir gerade." So würde bereits ein unabhängiges Unternehmen Proben nehmen, damit nach der Inbetriebnahme Differenzen schnell erkannt werden könnten. Auf die Frage, ob die Abfälle aus der Asse nach der Bergung nicht doch nach Schacht Konrad kommen würden, beruhigt Samwer. Schacht Konrad sei nicht für Asse-Müll vorgesehen.
Zum Abschluss der Diskussion verspricht Samwer den Anwesenden, dass es eine saubere Dokumentation geben werde: "Wir werden bei jedem Gebinde wissen, was drin ist und wo es abgelagert wurde."
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