30 Jahre Städtepartnerschaft mit Kiryat Tivon


Kiryat Tivons Bürgermeister David Ariely und Oberbürgermeister Ulrich Markurth an einem Gedenkstein im Braunschweig-Hain in Kiryat Tivon. Die Inschrift lautet: „Mein Blut erfriert über die Ermordeten meines Volkes! Zum Andenken an die (jüdischen) Bürger der Stadt Braunschweig die während der Nazi Herrschaft umkamen. Das Volk Israel lebt“ Fotonachweis: Miriam Rauch/Kiryat Tivon
Kiryat Tivons Bürgermeister David Ariely und Oberbürgermeister Ulrich Markurth an einem Gedenkstein im Braunschweig-Hain in Kiryat Tivon. Die Inschrift lautet: „Mein Blut erfriert über die Ermordeten meines Volkes! Zum Andenken an die (jüdischen) Bürger der Stadt Braunschweig die während der Nazi Herrschaft umkamen. Das Volk Israel lebt“ Fotonachweis: Miriam Rauch/Kiryat Tivon | Foto: Miriam Rauch/Kiryat Tivon



Braunschweig. Vor 30 Jahren, am 2. Juni 1986, schlossen die Städte Kiryat Tivon in Israel und Braunschweig eine Städtepartnerschaft. Aus diesem Anlass besuchte eine Delegation der Stadt Braunschweig unter der Leitung von Oberbürgermeister Ulrich Markurth, vom 13. bis 17. Juni die Partnerstadt.

Im Mittelpunkt stand dabei der von der Stadt Kiryat Tivon ausgerichtete Festakt zum 30. Jubiläum der Partnerschaft im dortigen Kulturzentrum. Daran nahmen unter anderem Bürgermeister David Ariely und Rabbiner Uri Themal teil. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hob in seiner Rede die persönlichen Kontakte der Menschen in den beiden Städten hervor. Diese seien das eigentliche Fundament für eine vertrauensvolle und lebendige Städtepartnerschaft, die angesichts der Shoa alles andere als eine Selbstverständlichkeit sei. Zur städtischen Delegation gehörten als Vertreter von Ratsfraktionen auch Anke Kaphammel, Christoph Bratmann und Dr. Helmut Blöcker sowie von Verwaltungsseite Jens-Christian Kügler, Leiter des Fachbereichs Zentrale Steuerung. Zudem waren Pröpstin Uta Hirschler und der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Prof. Dr. Johannes-Henrich Kirchner, mit nach Israel gereist. Zum Besuchsprogramm gehörte unter anderem eine Besichtigung der Stadt Jerusalem. Die Führung übernahm der frühere Domprediger Joachim Hempel, der gerade dort weilte. Besucht wurde in der israelischen Hauptstadt auch die „Bet-Tfila-Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa“, die jeweils mit einer Arbeitsgruppe an der Hebrew University und der Technischen Universität Braunschweig angesiedelt ist. Des weiteren stand u.a. die begleitete Besichtigung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf dem eng gesteckten Programm.

Bereits 1968, die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik bestanden erst seit drei Jahren, haben Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Braunschweig erste Beziehungen nach Kiryat Tivon geknüpft, erinnerte Markurth. Dies sei der Grundstein für die spätere Städtepartnerschaft gewesen. Wichtige Säulen für die Partnerschaft wurden dann der regelmäßige Jugendaustausch sowie der seit 2013 jährlich stattfindende Künstleraustausch mit dem Bund Bildender Künstler. Gerade vor wenigen Wochen hat zudem eine Gruppe aus Kiryat Tivon mit dem Fahrrad und zu Fuß Braunschweig und die Region erkundet.

Wichtig sei für die Zukunft, den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen voranzubringen, für den Frieden einzutreten und damit vor allem junge Menschen einzubinden, sagte Markurth. Dazu passt die Planung, angeregt von Rabbiner Uri Themal, für ein Gemeinschaftsprojekt von israelischen und deutschen Schülerinnen und Schülern im Rahmen des „offenen Archivs“ in der Gedenkstätte Schillstraße. Über das Internet soll gemeinsam zu Themen recherchiert werden. Weiterhin geplant ist auch ein Musikeraustausch durch die Musische Akademie Braunschweig mit der Musikschule in Kiryat Tivon.


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