"600 Arbeitsplätze bedroht" - Kritik an Planungen zu Bahnübergang

Am Bahnübergang auf dem Anger in Bienrode ist künftig eine Einbahnstraße geplant. Nun werden Alternativen gefordert.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. CDU, BIBS und FDP im Stadtbezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach fordern von der Bahn in einem Dringlichkeitsantrag Alternativen zur geplanten Einbahnstraße am Bahnübergang auf dem Anger. Das teilt die örtliche CDU in einer Pressemitteilung mit.



Bereits bei der Vorstellung der Planung von Bahn und Verwaltung der geplanten Änderung der Verkehrsführung hätten CDU, BIBS und FDP nicht zugestimmt, obwohl damals die Tragweite der Entscheidung noch fraglich gewesen sei. Kurz danach habe sich jedoch herausgestellt, dass niemand mit den Unternehmen im Gewerbegebiet auf dem Anger gesprochen hat und diese aufgrund der für Schwerverkehr ungeeigneten Alternativrouten durch die geplante Einbahnstraße vor existenzielle Probleme gestellt werden.

LKW-Verkehr an Krippe?


Schon jetzt während der Baumaßnahmen kämen LKW aufgrund anderer Baustellen und enger Straßen mit parkenden Fahrzeugen oft nicht zu ihrem Ziel. 600 Arbeitsplätze seien dadurch bedroht. Und auch die Idee der Bahn, den LKW-Verkehr an einer Krippe entlangzuführen sorge für Fassungslosigkeit.

Die Bahn berufe sich dabei nicht auf Gesetze, sondern auf ihre internen Normen, die die Zweckmäßigkeit dieses Bahnübergangs jedoch völlig aushebelten. Ein 2,5 Meter breiter Fußweg sei im Gegensatz zur Möglichkeit den Bahnübergang mit LKW in zwei Richtungen befahren zu können alles andere als bedarfsgerecht, und bisher habe ihn auch niemand dort vermisst.

"Bahn hat Spielräume"


Medienberichte zum Bahnübergang Wendenbrück hätten aufgezeigt, dass es seitens der Bahn durchaus Spielräume gibt. Anders ließe sich die Öffnung dieses Bahnübergangs zu Ende Oktober nicht realisieren. Daraus und aus der Tatsache, dass für den Bahnübergang am Anger nicht mehr viel Zeit für eine Umplanung bleibe, ergebe sich die Dringlichkeit des Antrags. Strukturen vor Ort seien gewachsen und würden auch in ihrer bisherigen Form benötigt.

In dem zur Stadtbezirksratssitzung am 1. Oktober von CDU, BIBS und FDP eingereichten Dringlichkeitsantrag, wird die Stadt aufgefordert, sich für drei Varianten bei der Bahn einzusetzen, die mit den Unternehmen vor Ort, Vertretern der Stadtverwaltung, Anwohnern und des Rates der Stadt erarbeitet worden seien.

Das sind die Vorschläge


Die Stadt Braunschweig solle sich demnach umgehend und mit Nachdruck für eine Sondergenehmigung der Bahn einsetzen, um den Radweg bedarfsgerecht so auszulegen, dass zwei LKW sich dort begegnen können und dies zukünftig auf dürfen. Sollte die erste Lösung nicht von Erfolg gekrönt sein, solle eine Lösung mit den Verkehrszeichen 208 und 308 (Vorrang des Gegenverkehrs und umgekehrt) angestrebt werden. Das bedeute, dass Fahrzeuge aus einer Fahrtrichtung Vorrang haben, sofern von beiden Seiten zur gleichen Zeit ein LKW oder PKW kommt, aber grundsätzlich eine Befahrung in beiden Fahrtrichtungen möglich werde. Sollten beide Lösungen nicht in Frage kommen, sei eine Ampel anzustreben, die den KFZ-Verkehr abwechselnd in beide Richtungen ermöglicht, wie es in Baustellen mit entfallenden Fahrstreifen oft praktiziert werde.

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