8.000 neue Wohnungen bis 2030: Stadt will jetzt die Weichen stellen


Mindestens zwei Drittel des Wohnungsneubaus sollen als Geschosswohnungsbau  realisiert werden. Symbolfoto: pixabay
Mindestens zwei Drittel des Wohnungsneubaus sollen als Geschosswohnungsbau realisiert werden. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will bis Ende 2025 Baurecht für rund 6.000 Wohneinheiten schaffen, bis 2030 für weitere 2.000. Diese Konsequenz zieht die Stadtverwaltung aus den Ergebnissen der jetzt vorliegenden aktuellen Wohnungsbedarfsprognose. Im Verfahren sind bereits Bebauungspläne für über 3.000 weitere Wohneinheiten. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


In den vergangenen Jahren übertraf die Verwaltung die gesteckten Ziele deutlich und reagierte mit zusätzlichen Anstrengungen auf die steigende Nachfrage: Von 2013 bis Mitte 2019 gab sie grünes Licht für den Bau von rund 6.100 Wohneinheiten. Vorgesehen waren bis 2020, gemäß der Bedarfsprognose von 2013, ursprünglich 5.000.

"Wir halten Wort mit der Wohnbauoffensive in Braunschweig und tragen der dynamischen Entwicklung unserer Stadt konsequent Rechnung", kommentiert Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "Die Stadtplanung hat die Grundlage für den aktuellen Bauboom in unserer Stadt geschaffen – mit der Bewältigung eines immensen Planungspensums, das auch in den nächsten Jahren nicht kleiner wird. Private wie städtische Wohnbauunternehmen ziehen mit: Von 2014 bis 2018 haben sie rund 3.000 Wohneinheiten gebaut. Die Chancen stehen gut, dass es bis Ende nächsten Jahres 5.000 werden."

19 Prozent der Braunschweiger Haushalte gelten als einkommensschwach


"Ein Nachfragedruck am Mietwohnungsmarkt besteht vor allem in den unteren bis mittleren Preisklassen und in beliebten Wohnlagen", berichtet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Rund 19 Prozent der Braunschweiger Haushalte - Mieter und Eigentümerhaushalte - zählen zu den einkommensschwachen Haushalten, für die es bis 2016 noch vergleichsweise gute Versorgungsmöglichkeiten gab." Seitdem seien wachsende Preissteigerungen am Markt zu verzeichnen. Auch mittlere Einkommensschichten seien zunehmend mit höheren Mietpreisen konfrontiert.

OB Markurth: "Ziel der Braunschweiger Wohnungspolitik wird es daher sein, das Angebot an preisgünstigem Wohnraum zu sichern und auszubauen, indem weiterhin geförderte Wohnungen errichtet werden. Außerdem werden wir Bauträger und Investoren in Baugebieten mit Mehrfamilienhäusern auch künftig verpflichten, mindestens 20 Prozent der Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen zu bauen."

"Grundsätzlich erscheint es auch für die Zukunft sinnvoll, mindestens zwei Drittel des Wohnungsneubaus im Geschosswohnungsbau zu realisieren",erklärt Heinz-Georg Leuer. "Ohne die Nutzung weiterer Innenentwicklungspotenziale, wie die Aktivierung von Baulücken und untergenutzten Flächen wird es nicht gelingen, den Bedarf zu decken. In die Planungen für den Wohnungsbau wird auch das vorliegende Wettbewerbsergebnis für die Umgestaltung des nördlichen Bahnhofsumfelds sowie das Projekt Bahnstadt im Süden des Hauptbahnhofes einbezogen."

Besonderer Bedarf: altersgerechte Wohnungen


In Zukunft ist ein erhöhter Bedarf an Wohnungen zu erwarten, die keine oder nur geringe Barrieren aufweisen. Die Prognose rechnet mit einem Potenzial von etwa 3.700 Haushalten in Braunschweig. Erfasst sind derzeit rund 1.060 altersgerechte Wohnungen; der genaue Bestand ist allerdings nicht bekannt. Schätzungen unterschiedlicher Institute gehen davon aus, dass ca. 1,0 bis 1,4 Prozent aller Wohnungen in Deutschland altersgerecht sind. Übertragen auf Braunschweig bedeutet dies, dass 2016 etwa zwischen 1.430 und 2.000 Wohnungen altersgerecht ausgestattet waren. Das Nachfragepotenzial liegt in diesem Fall bei etwa 1.700 bis 2.270 Wohnungen, das jedoch nicht vollständig durch Neubauten abgedeckt werden muss.

Für betreutes Wohnen ergibt sich ein Nachfragepotenzial in der Stadt Braunschweig von insgesamt rund 1.500 Wohnungen. Zieht man hiervon die bereits 1.134 bestehenden Wohnungen in betreuten Wohnanlagen ab, verbleibt ein Potenzial in Höhe von etwa 370 zusätzlichen Wohnungen bis zum Jahr 2030.


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