Abschiebung von angehendem Arzt: Neue Hoffnung für Abdelhamid

"Es sind sich wohl alle einig. Dieser Mann muss in Deutschland bleiben dürfen, dieser Mann gehört nicht abgeschoben!"

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CDU-Landtagsabgeordnete Veronika Bode setzt sich für den jungen Mediziner ein.
CDU-Landtagsabgeordnete Veronika Bode setzt sich für den jungen Mediziner ein. | Foto: privat; CDU

Braunschweig. In der vergangenen Woche berichtete regionalHeute.de über den jungen Marokkaner Abdelhamid El Khadiri (25). Er versuchte hier Arzt zu werden, erhielt allerdings einen Abschiebungsbescheid. Mittlerweile hat sich die Politik eingeschaltet, nach dem Bundestagsabgeordneten Carsten Müller sich bereits öffentlich geäußert hatte, meldet sich nun auch CDU-Landtagsabgeordnete Veronika Bode zu Wort. Der Fall sei mittlerweile vor die Härtefallkommission gegangen, Bode zeigt sich zuversichtlich.



Der junge Marokkaner hatte in der Ukraine ein Medizinstudium aufgenommen und war nach Ausbruch des Krieges nach Braunschweig geflüchtet. Über ein Fernstudium hatte er schließlich seinen Master-Abschluss erworben. Um allerdings als Arzt tätig sein zu dürfen, fehlte es bislang noch an einem praktischen Jahr.

Vorerst arbeitete Abdelhamid am Marienstift in Braunschweig, das ihn als Pflegeassistenten einstellte - was jedoch nicht als Fachkraft im Sinne des Ausländerrechts gelte, so die Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit. Schließlich hatte der junge Mann eine Abschiebe-Verfügung erhalten, obwohl ein Chefarzt des Marienstift bereits eine Zusage gemacht hatte, dass er hier Arzt werden könne.

Härtefallkommission eingeschaltet


„Das einzige, was hier aber wirklich eine Abschiebung verhindern kann, ist eine Eingabe bei der Härtefallkommission“, erklärt die Helmstedter Abgeordnete Veronika Bode (CDU), nachdem sie ihre Kontakte in der Härtefallkommission, im Marienstift sowie der Presse bemühte.

In Abstimmung mit dem jungen Marokkaner hat Bode schließlich in der vergangenen Woche persönlich den Antrag an die Härtefallkommission übermittelt. Bode ist guter Dinge, dass sämtliche aufenthaltsbeendenden Maßnahmen damit vorerst storniert werden.

Danach ist es an den Behörden, nun weitere Möglichkeiten zu prüfen, um dem angehenden Mediziner ein Bleiberecht zu ermöglichen – möglicherweise sei auch die Politik gefordert, hierfür die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen, so Bode in einer Pressemitteilung.

„Wir müssen unser Ausländerrecht mit Herz und Konsequenz verfolgen - aber vor allem müssen wir ermöglichen, dass rechtschaffene Menschen, die bei uns als Fachkräfte benötigt werden und perfekt integriert sind, hier auch wirklich bleiben können“, so die Landtagsabgeordnete. Nach den vorliegenden Erkenntnissen sei der junge Wahl-Braunschweiger ein "echter Gewinn – sowohl als Mediziner, aber vor allem auch als Mensch", so Bode abschließend.


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