Achtung – Trickbetrüger unterwegs

von Robert Braumann


| Foto: André Ehlers



Braunschweig. Sie geben sich als Dachdecker, Monteure oder Telefontechniker aus – doch ihr Ziel ist immer das Gleiche: Unter einem Vorwand in die Wohnung der Opfer zu gelangen, um dort Wertgegenstände zu entwenden. Auch in Braunschweig sind die Gauner wieder unterwegs. Oft haben Sie ältere Mitbürger im Visier. So auch im aktuellen Fall. 

Am Dienstagnachmittag klingelten zwei mutmaßliche Trickdiebe an der Wohnungstür einer 87-Jährigen in einem Mehrfamilienhaus am Cyriaksring. Sie gaben sich als falsche Wasserwerker aus. Eine 67 Jahre alte Bekannte war zufällig zu Besuch und schöpfte sofort Verdacht, als ein junger Mann vorgab, dass nach einer Reparatur die Wasserleitungen gespült werden müssten. Die Frau handelte klug, stellte Fragen nach einem Ausweis und einer Telefonnummer für einen Rückruf zur Bestätigung der Arbeiten. Daraufhin erschien eine zweite 50 bis 60 Jahre alte männliche Person, die sich als Chef vorstellte. Doch das Misstrauen der Frau konnte dieser zum Glück auch nicht ausräumen. Sie ließ zwar den Jüngeren in die Wohnung, behielt ihn aber ständig im Auge. So verschwand dieser, ohne das etwas entwendet werden konnte. Die Polizei schließt weitere Versuche der Trickdiebe mit dieser Masche nicht aus und bittet um entsprechende Vorsicht.



Ihr Heim, da kommt keiner rein


Die Polizei Braunschweig rät dazu zu folgenden Maßnahmen: "Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durchs Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel. Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Dazu energisch gegen zudringliche Besucher sein, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. Außerdem von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis zeigen lassen. Diesen unbedingt sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel überprüfen. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Telefonnummer selbst heraussuchen. Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Unterschreiben Sie nichts unter Zeitdruck und lassen Sie sich weder beeindrucken noch verwirren. Lesen Sie Vertragsbedingungen gründlich durch und lassen Sie sie sich bei Bedarf erklären. Niemals Unterschriften für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen leisten. Achten Sie bei der Unterschrift auf die Datumsangabe. Ein fehlendes oder falsches Datum kann die Durchsetzung eines Widerspruches erschwert."



Melden Sie sich bei der Polizei


Weitere sinnvolle Vorkehrungen: Ruhig die Nachbarn ansprechen und sich verabreden, dass man sich bei unbekanntem Besuch gegenseitig beisteht. Und ganz wichtig: Wechseln Sie niemals Geld an der Haustür. Sie könnten betrogen werden. Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken Ihnen nie "Geldwechsler" oder "Falschgeld-Prüfer" ins Haus. Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei. Wenden Sie sich an die (Kriminal-) Polizeiliche Beratungsstelle in Ihrer Nähe.


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