Braunschweig. Immer wieder kommt es zu vermüllten und überfüllten Glas-, Papier- und Altkleidercontainern im Stadtgebiet. Zuletzt wandte sich Ratsherr Thorsten Wendt in einer Mitteilung an unsere Redaktion, in der er den Zustand der Containerstation Hungerkamp beklagt. Als Gegenmaßnahme bringt der CDU-Politiker erneut eine mögliche Video-Überwachung ins Spiel. Doch die Stadt sieht hierfür keine Möglichkeit.
"Es riecht stark, auch aufgrund der Wärme nach verdorbenen Lebensmitteln. Große Mengen Glas wurden illegal regelrecht abgekippt", beschreibt Thorsten Wendt den Zustand an der Containerstation Hungerkamp am vergangenen Wochenende. Der Altkleidercontainer sei durchwühlt worden, Bekleidung liege zum Teil bis auf den gemeinsamen Fuß- und Radwegbereich. Außerdem seien von einem Supermarkt entwendete Einkaufswagen dort abgestellt worden. Daher regt Wendt im Gespräch mit regionalHeute.de an, noch einmal über eine Kameraüberwachung des Areals nachzudenken. Die CDU-Bezirksratsfraktion habe dies bereits vor Jahren für stark frequentierte Containerstationen gefordert. Die Stadt habe dies aber mit Verweis auf den Datenschutz abgelehnt. Nun habe man aber seit kurzem einen neuen Ordnungsdezernenten, vielleicht sei dies ein Anlass, noch einmal über die Sache nachzudenken, so Wendt.
Doch die Stadt Braunschweig sieht hierfür keine Chance. "Für die Video-Überwachung im öffentlichen Raum hat der Gesetzgeber hohe Hürden gesetzt. Eine Video-Überwachung von Containerstationen zur Verhinderung von Ordnungswidrigkeiten - und darum handelt es sich beim Abstellen von Sperrmüll und Gartenabfällen - wäre unzulässig", erklärt Rainer Keunecke, Pressesprecher der Stadt auf unsere Anfrage.
"Problematik hat sich verringert"
Insgesamt habe sich die Problematik hinzugestellter Abfälle im Stadtgebiet mit der Einführung der gelben Tonne im Jahr 2014 deutlich verringert, so die Einschätzung der Stadt. Sie bestehe überwiegend nur noch bei Standorten in Gebieten mit dünnerer Besiedelung und entsprechend geringerer sozialer Kontrolle, und in der Regel seien die überfüllten Wertstoffcontainer nicht die Ursache, da andere Materialien abgestellt würden.
Für manche ist es offenbar zu viel verlangt, ihren Müll wieder mitzunehmen, wenn der Container voll ist. Foto: Thorsten Wendt
Bei der Station am Hungerkamp handele es sich offenbar um einen Standort mit geringer sozialer Kontrolle. Das sei auch der ALBA Braunschweig GmbH bewusst. "Die Containerstation wird aufgrund der häufigen Vermüllung drei- bis viermal pro Woche von unserem Sondereinsatz-Team gereinigt. Die Station grenzt an ein Gewerbegebiet, sodass eine nachbarschaftliche Rücksichtnahme weniger gegeben ist als in dicht besiedelten Gebieten", erklärt Susanne Jagenburg, Pressesprecherin ALBA Group auf Anfrage. Erhalte man Meldungen über Verschmutzungen, würden kurzfristig Sonderreinigungen durchgeführt. Zusätzlich kontrolliere man die Standplätze regelmäßig durch den eigenen Außendienst.
Intervalle werden gegebenenfalls angepasst
"Die Leerungshäufigkeit bei den Wertstoffstationen reicht von zweimal wöchentlich über wöchentlich bis zu vierzehntäglich – je nach Standort, Anzahl der Container und Frequentierung", berichtet Susanne Jagenburg weiter. Bei wiederholten Hinweisen zu Vermüllung oder Überfüllung einer Wertstoffstation überprüfe man die Notwendigkeit einer Containeraufstockung oder passe die Leerungshäufigkeit an. "Verschmutzungen können unkompliziert unter der Nummer 0531/8862-0 bei ALBA gemeldet werden", ergänzt Rainer Keunecke abschließend.
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