AfD traf sich in der Stadthalle - Alice Weidel kam nicht

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Rund 300 Besucher kamen zur AfD Wahlkampfveranstaltung in die Braunschweiger Stadthalle. Foto: Werner Heise
Rund 300 Besucher kamen zur AfD Wahlkampfveranstaltung in die Braunschweiger Stadthalle. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte am heutigen Samstag zu einer Wahlkampfveranstaltung in die Stadthalle geladen. Eigentlich sollte Frontfrau Alice Weidel zu den rund 300 erschienenen Anhängern der Partei sprechen, doch die hatte sich kurzfristig krank gemeldet. Stattdessen sprang Uwe Junge, Fraktionsvorsitzender aus Rheinland-Pfalz, ein.


Wer an der Veranstaltung teilnehmen wollte, der musste so einige Hürden nehmen. Einzelne Protestler, die sich rund um die Stadthalle eingefunden hatten, beschimpften immer mal wieder offensichtliche AfD-Sympathisanten (regionalHeute.de berichtete). In der Halle selbst wurde die Sicherheit dann groß geschrieben. Wer den Sicherheitscheck per Leibesvisitation und Taschenkontrolle passiert hatte, der musste sich unter Vorlage seines Personalausweises registrieren. Name und Ausweisnummer wurden schriftlich erfasst. Jacken mussten für 1 Euro an der Garderobe abgegeben werden, andernfalls kam man nicht weiter. So wie man auch ohne das blaue Akkreditierungsband an seinem Handgelenk in der Halle nicht weiterkam. Vor jedem erneuten Betreten des Saales, musste dieses aufs Neue vorgezeigt werden. Störer - auch die gab es - hielt dies jedoch nicht fern, sie wurden vom Sicherheitsdienst hinausbegleitet.

Eine Frage der Toleranz


Dana Guth, Spitzenkandidatin für Niedersachsen, forderte in ihrer Rede Toleranz gegenüber der AfD ein. "Deutschland ist tolerant. Und Deutschland hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Toleranz bewiesen, gegen alles und jedermann." Doch das Wort Toleranz werde heutzutage missbraucht. "Mit uns ist alles erlaubt, was Toleranz-Menschen ansonsten natürlich grundsätzlich ablehnen", so Guth. Auf einmal sei Gewalt und Ausgrenzung nicht so schlimm, solange es gegen die AfD gehe.

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Die niedersächsische AfD-Spitzenkandidatin Dana Guth. Foto: Werner Heise



Die Rede zum Nachhören:

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Doch Guth ging es auch um programmatische Themen. Das Thema Flüchtlinge sei ein wichtiges, aber nicht das einzige - und führte zuerst die Innere Sicherheit an, die sie durch ausländische Straftäter gefährdet sieht. 30 Prozent der in Niedersachsen inhaftierten Straftäter seien - und hier beruft sich Guth auf eine BKA Statistik - nichtdeutsche Staatsbürger, die das Land jährlich 77 Millionen Euro kosten würden. Sie fordert deren Abschiebung und erntete hierfür anhaltenden Applaus. Aber auch der Verwaltungsaufwand für Polizei und Justiz sei zu hoch geworden, sagt Guth und will dem mit Entbürokratisierung entgegenwirken.

Landwirtschaft stärken


Beim Thema Bildung kritisiert die AfD-Spitzenkandidatin eine schlechte Unterrichtsversorgung in Niedersachsen, bleibt einer Lösung jedoch schuldig und schwenkt stattdessen auf die Forderung nach einem Betreuungsgeld für Mütter um, bevor sie dann auf die Landwirtschaft in Niedersachsen zu sprechen kommt. "Wir erleben in Niedersachsen ein brutales Sterben kleiner Familienhöfe. 1.700 Betriebe haben in den letzten drei Jahren aufgeben müssen, zu Gunsten von immer größer werdenden Agrar-Fabriken." Die AfD wolle die Bauern und kleinen Familienbetriebe stärken, doch wie genau, das beantwortet Guth in ihrer Rede nicht. Spricht stattdessen über Merkel und Jamaika, bevor sie auf das Thema Inklusion und der Forderung nach Förderschulen kommt.

Bundeskanzlerin als "Vaterlandsverräterin" bezichtigt


Die Rede - nahezu vollständig - zum Nachhören:

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Uwe Junge. Foto: Moritz Eden



Und auch der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Rheinland-Pfalz, Uwe Junge, kam zu Wort. Er sprang für die erkrankte Alice Weidel ein und hielt eine Rede, die er schon öfter gehalten habe. Da er sich so kurzfristig nicht mit den niedersächsischen Themen habe beschäftigen können, ging er in seinem Vortrag auf die Bundespolitik ein. Hier sprach er über das vermeintliche Versagen der Altparteien, bezeichnete den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und die Kirchen als vaterlandslose Gesellen und bezichtigte Angela Merkel als Vaterlandsverräterin. Es folgte ein Abriss durch die politische Themenwelt, wobei die unkontrollierte Zuwanderung alles in Frage stelle.

Die Veranstaltung endete mit dem Auftritt und der Rede von AfD-Bundessprecher und Fraktionsvorsitzenden Jörg Meuthen.

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Bundessprecher und Fraktionsvorsitzender der AfD, Jörg Meuthen. Foto: Moritz Eden


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