Arbeitskreis kämpft gegen Abriss: Ist das Nordbad ein Denkmal?




Braunschweig. Auch nach dem letzten Ratsbeschluss, den Abriss des Nordbades nicht in Frage zu stellen, kämpft der Arbeitskreis GS-Schuntersiedlung weiter um den Erhalt des Nordbades. Hierzu veröffentlicht die Initiative jetzt folgendes Thesenpapier:

Im Gegensatz zu Zeitungs-Meldungen gibt es noch kein „Aus“ für das Nordbad. Durch einen Antrag der BIBS ist der Erhalt des Nordbad bis zum 27. Mai 2014 (also nach der OB-Wahl) weiterhin in den Fachausschüssen des Rates (z.B. Planungs-, Sport- und Umweltausschuss) und muss dort neu beraten werden.

Hintergrund ist ein SPD -Antrag aus dem Bezirksrat Nordstadt vom 13. März 2007, dem alle Parteien zugestimmt haben. Dieser enthält einen Prüfauftrag an die Verwaltung, dem bis heute noch nicht nachgekommen wurde.

Diese Prüfung betrifft
- Die Möglichkeiten zur Durchführung eines Modellprojektes zur energetischen
und ökologischen Sanierung als sogenanntes erstes „Europabad“ in Deutschland
- Die Zuschussfähigkeit solcher Maßnahmen über
o Förderprogramme der Europäischen Gemeinschaft
o das Sportstättensanierungsprogramm des Landessportbundes
o Landesmittel für den Schulsport

Nennenswerte Studien (IKPS; Prof. Dr. Köhl) haben einen Wert für die Belegungsdichte von Hallenbädern erarbeitet. Nimmt man diesen Wert, braucht Braunschweig selbst bei Erhalt von Nordbad und Gliesmaroder Bad noch zwei weitere kleinere (Schul-)Schwimmbäder, etwa von der Größe des Nordbades. Es ist also klar: Braunschweig braucht mehr Bäder - Vorhandene Stadtteilbäder müssen erhalten bleiben!

Die Denkmalschutzwürdigkeit des Nordbades wird z.Z. auf Antrag der BIBS vom Landesamt für Denkmalschutz und -pflege geprüft: „Das Nordbad wurde 1969 als sogenanntes "Europabad" mit einem 25-Meter-Schwimmerbecken, eröffnet. Bei einem Europabad handelt es sich um ein Bad, das kostengünstig errichtet wurde. Dabei wurden Räume, in denen sich die Gäste längere Zeit aufhalten, aufwendiger gestaltet als die weniger wichtigen Räume. Die Grundsätze dazu wurden 1969 auf einem Seminar der Gruppe Sport des Europarates festgelegt. Es war das erste Europabad Deutschlands (Rühlander, M., 1994). Seine Bausubstanz ist sehr gut.
Forderungen: Die Stadtteilbäder müssen erhalten bleiben, um den Bereich des Schul-, Vereins, -Behinderten- und Seniorenschwimmens adäquat zu gewährleisten. Auch das Genossenschafts-Prinzip könnte eine Rolle spielen.

Weitere Aktionen sind geplant:


- Transparente rund ums Nordbad
- Flyer und Presseerklärung
- Runder Tisch
- Unterschriftenlisten und Online-Petition: Resolution gegen die Schließung des Nordbades!

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