Aufstiegs-Randale: Freiheit auf Bewährung für Angeklagte

von Christina Balder




Braunschweig. Bewährungsstrafen und eine Geldstrafe: das Amtsgericht Braunschweig hat am Donnerstag sechs Randalierer verurteilt, die bei der Eintracht-Aufstiegsfeier vor einem Jahr bei den Ausschreitungen in der Neuen Straße mit von der Partie waren. Damals waren mehr als 40 mutmaßliche Täter auf Polizisten losgegangen, hatten mit Aschenbechern und Stühlen geworfen und die Beamten zum Teil schwer verletzt. 

Schließlich haben doch alle sechs Angeklagten die Taten gestanden. Leugnen hätte auch nicht viel geholfen, es gab Videoaufnahmen, die eindeutig waren. Wegen teils schweren Landfriedensbruchs verhängte die Richterin Bewährungsstrafen zwischen fünf und zwölf Monaten, in einem Fall blieb sie deutlich unter dem, was die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Ein Familienvater war bereits 2009 in einem ähnlichen Fall aufgefallen. 15 Monate Gefängnis hatte die Staatsanwaltschaft beantragt, doch weil er von sich aus an einer Psychotherapie mit Anti-Aggressionstraining teilgenommen hatte, blieb die Richterin gnädig. "Er hat Haus, Kind, Job, eine gute Sozialprognose", sagt Karl Jahnke, stellvertretender Pressesprecher am Amtsgericht. "Da fällt uns allen immer noch nicht viel zu ein, wie man sowas mit so einem Unsinn aufs Spiel setzen kann."

Ein Angeklagter, der zuvor noch nie aufgefallen war, kam mit einer Geldstrafe davon. 60 Tagessätze wegen Körperverletzung, insgesamt 2400 Euro, muss ein 38-Jähriger zahlen, der einem Polizisten mit gestrecktem Bein in den Rücken gesprungen war.


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