Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität - Feldtest mit 40 Testhaushalten geplant

Von dem Forschungsprojekt werden sich Erkenntnisse versprochen, wie klimafreundliche Elektromobilität ausgebaut und dabei das Stromnetz flexibel genutzt werden kann.

Testladerin Sabine Walkling aus Dibbesdorf hat gerade ihre neue Wallbox installiert bekommen und lädt erstmalig ihr Elektrofahrzeug zu Hause.
Testladerin Sabine Walkling aus Dibbesdorf hat gerade ihre neue Wallbox installiert bekommen und lädt erstmalig ihr Elektrofahrzeug zu Hause. | Foto: BS|ENERGY

Braunschweig. Am 1. Dezember starten der Stadtwerkeverbund Thüga und der Braunschweiger Energiedienstleister BS Energy einen zweijährigen Feldtest, bei dem bis zu 40 private Testhaushalte teilnehmen um in zwei Gebieten in Waggum und Dibbesdorf die direkten Auswirkungen des Ladeverhaltens von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz zu untersuchen. Der Feldtest ist Teil der Zusammenarbeit der beiden Partner mit weiteren Unternehmen unter Führung des Fraunhofer Instituts für Energiewirtschaft und Energiesysteme im Forschungsprojekt „Ladeinfrastruktur 2.0“. Dies teilt BS|ENERGY in einer Pressemitteilung mit.


„Wir erwarten eine steigende Anzahl von Elektrofahrzeugen in unserer Region. Das Laden stellt dabei hohe Ansprüche an die Netzstabilität. Durch intelligente Systeme wollen wir den Ausbau der Ladeinfrastruktur schneller ermöglichen“, erläutert Dr. Volker Lang, Vorstandsmitglied bei BS Energy das Vorhaben. „Von dem Forschungsprojekt versprechen wir uns Erkenntnisse, wie wir klimafreundliche Elektromobilität ausbauen können und dabei das Stromnetz flexibel nutzen. So schützen wir es vor Engpässen, optimieren die vorhandenen Kapazitäten und vermeiden dadurch einen teuren Netzausbau”, ergänzt Evamaria Zauner, Innovationsmanagerin bei Thüga.

Denn je mehr Fahrzeuge gleichzeitig laden, desto mehr Leistung müsse das Netz zur Verfügung stellen. Um allen Verbrauchern gerecht zu werden, beginne das Laden eines Fahrzeuges daher nicht unbedingt sofort nach Anschluss an die Ladestation, sondern erst, wenn im Netz ausreichend Kapazität vorhanden sei. Zu einem festgelegten Abfahrtszeitpunkt habe das Elektrofahrzeug wieder ausreichend Energie geladen. Ein sogenanntes Heim-Energiemanagementsystem (HEMS) steuere den Ladevorgang.

Mit den Nutzern würden während der Projektlaufzeit verschiedene Anreize für das netzdienliche Laden erprobt, um die Akzeptanz einer solchen Lösung sicherzustellen. Die Testhaushalte in den beiden Gebieten profitieren von Zuschüssen für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs und einer Wallbox, also einer privaten Ladestation für zu Hause. Das HEMS stellen die Forschungspartner zur Verfügung.

Die Entwicklung des Projekts würden beide Unternehmen regelmäßig in engem Austausch mit den Probanden verfolgen. Eine erste Zwischenbilanz sei für Ende des Jahres 2021 vorgesehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördere das Projekt. Weitere Beteiligte an dem Forschungsprojekt seien der Netzbetreiber BS Netz, die Digitalisierungsagentur KOM DIA, die Universität Kassel sowie das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE.


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