Braunschweig. In der gestrigen Ratssitzung wurde der Antrag der BIBS Fraktion und der Gruppe Die FRAKTION.BS, den geplanten Neubau der Überfliegerbrücke am Ölper Kreuz abzulehnen, in zwei Teilen abgestimmt und mehrheitlich abgelehnt. Der Antrag forderte, anstelle des kostenintensiven Neubaus eine dauerhafte vierte Auffahrtsrampe („Ohr“) zu errichten und die vorhandene Brücke abzureißen. Dies würde laut Antrag eine Einsparung von rund 20 Millionen Euro bedeuten und die Umweltbelastung reduzieren. Zudem wurde betont, dass der aktuelle Verkehrsfluss auch einspurig problemlos funktioniere, sodass eine zweispurige Lösung nicht notwendig sei.
Die Verwaltung stellte sich jedoch klar gegen den Antrag. Sie verwies auf statische Mängel der bestehenden Brücke, die eine zweispurige Nutzung ausschließen. Der Neubau sei zwingend erforderlich, da eine weitere Nutzung der aktuellen Konstruktion aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei. Alternativlösungen wie das vorgeschlagene „Ohr“ müssten zudem ein langwieriges Planfeststellungsverfahren durchlaufen, während der Neubau aufgrund bestehender Genehmigungen schneller umsetzbar sei. Eine Verzögerung oder der Verzicht auf den Neubau würde zudem das Risiko einer Vollsperrung der Brücke und einer damit einhergehenden Verkehrsverlagerung ins städtische Netz bedeuten, was zu erheblichen Staus und Umweltbelastungen führen würde.
Warteliste im Blick behalten
Das Neubauprojekt der Autobahn GmbH ist jedoch aufgrund von Sparmaßnahmen der Bundesregierung bereits vor der Ratssitzung auf Eis gelegt worden (mehr dazu). Dies gab die Stadtverwaltung bereits im Ausschuss für Mobilität bekannt. Die Verzögerung könnte die Verkehrssituation in Braunschweig verschärfen, da die derzeitige Brücke irgendwann unbenutzbar werden könnte. In einem solchen Fall würde sich der Verkehr auf das städtische Netz verlagern, was zu erhöhtem Stau und Belastungen führen würde.
Maximilian Pohler von der CDU-Ratsfraktion betonte in der Diskussion, dass die Stadt Braunschweig sich nicht nur gegen den Neubau positionieren, sondern aktiv darauf drängen solle, das Projekt so schnell wie möglich wieder voranzutreiben, um auf der Prioritätenliste nicht zurückzufallen.
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