Autonome Busse: DLR präsentiert virtuelle Bedarfshaltestellen

Mit einer Applikation kann man autonom fahrende Shuttle-Busse zu einer Haltestelle rufen, die nicht sichtbar ist.

Das DLR hat virtuelle Haltestellen getestet.
Das DLR hat virtuelle Haltestellen getestet. | Foto: DLR

Braunschweig. Neue Mobilitätskonzepte basieren oft auf Shuttle-Bussen, welche die Passagiere zum Beispiel per App an virtuellen Bedarfshaltestellen bestellen. Im Forschungsprojekt ViVre (Vernetzung virtualisierter Verkehrsinfrastruktur und automatisierter Fahrfunktionen für nachhaltige Mobilitätslösungen) hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) solche virtuellen Haltestellen entwickelt und getestet. Das Projekt wurde am Mittwoch mit einer Demonstration der Haltestellen in Braunschweig abgeschlossen, wie das DLR in einer Pressemitteilung berichtet.



Der Fahrgast bucht über eine Anwendung auf dem Mobiltelefon eine Fahrt. Diese ermittelt zunächst den Standort und schlägt dann den nächstmöglichen Abholpunkt vor, was der Fahrgast nur noch annehmen muss. Damit das funktioniert, hat das Team ein Dispositionssystem entwickelt, mit dessen Hilfe die Fahrten verwaltet werden. Das System koordiniert alle Anfragen und schlägt Routen sowie virtuelle Haltestellen vor. Diese Informationen sendet es an die App und die Shuttle-Fahrzeuge.

Orte sind vordefiniert


Die Orte, an denen Haltestellen möglich sind, sind vordefiniert. Feuerwehreinfahrten oder absolute Halteverbote sind zum Beispiel ausgeschlossen. Das Shuttle fährt die Strecken autonom, ein Fahrer ist also nicht notwendig. Ziel solcher neuen Mobilitätsdienstleistungen ist es, dass Menschen durch virtuelle und digitale Vernetzung zukünftig im städtischen Nahverkehr sicherer, komfortabler und effizienter unterwegs sein können.


Auf einer Strecke zwischen Forschungsflughafen und Hauptbahnhof errichteten die Forscher des DLR gemeinsam mit der TU Braunschweig einen Mobilitätskorridor, in dem virtuelle Haltepunkte identifiziert wurden. Mit der Stadt Braunschweig als Partnerin dieses Programms hat das DLR Zugang zu den Verkehrsdaten. Im Gegenzug kann die Stadt die Daten des DLR für eigene Zwecke nutzen, um den Verkehrsfluss auf städtischen Straßen zu verbessern.

Das Projekt ViVre wurde durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Projektbeteiligte waren AVL Software and Functions GmbH, Bliq GmbH, OECON Products & Services GmbH, OFFIS e. V., SCHLOTHAUER & WAUER GmbH und die Technische Universität Braunschweig mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) und der Forschungsstelle Mobilitätsrecht.


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