Baby in Einkaufstasche - Wo ist die Mutter?

regionalHeute.de hat mit der Polizei gesprochen und bei der Babyklappe nachgefragt, wie häufig Eltern ihre Kinder zurücklassen.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Am 29. Januar endete der Sonntagsspaziergang einer 60-jährigen Braunschweigerin mit einem großen Schock: Vor einem Mehrfamilienhaus in der Raabestraße fand sie einen noch lebenden Säugling in einer Einkaufstasche - ausgesetzt. Seitdem wird nach den Eltern des Kindes öffentlich gesucht.



Rund eine Woche nach dem Fund ging es dem Jungen zwar den Umständen entsprechend gut, die Identität der Mutter aber blieb ungeklärt. So auch am heutigen Dienstag, mehrere Wochen nach dem Vorfall. Wie die Polizei auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet, gibt es noch keine Neuigkeiten in dem Fall. Wie lange man die Suche noch aufrechterhalten werden, darauf wollte man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung waren nicht nur Bilder der grünen Einkaufstasche, sondern auch von den Bettlaken veröffentlicht worden, in die der Säugling eingewickelt gewesen war.

Bei großer Not gibt es Hilfen


Verzweifelte Eltern haben in unserer Region immer die Möglichkeit, das Richtige zu tun und ihr Kind nicht einfach schutzlos auszusetzen. Im Krankenhaus Marienstift Braunschweig befindet sich eine der wenigen niedersächsischen Babyklappen. Hier können Kinder anonym abgegeben werden - so ist sichergestellt, dass die kleinen Schützlinge richtig versorgt werden und ihnen nichts zustößt.

Das sogenannte "Babykörbchen" gibt es bereits seit über 20 Jahren am Marienstift. Jährlich werden hier ein bis zwei Kinder abgegeben, erklärt die zuständige Evangelische Stiftung Neuerkerode auf Anfrage. Trotz der multiplen Krisen sei hier kein besonderer Trend absehbar: "Die Häufigkeit der Nutzung des Babykörbchens ist in den vergangenen Jahren stabil auf diesem niedrigen Niveau." 2023 sei noch kein Kind abgegeben worden.

Doch egal wie wenig Kinder dort abgegeben werden, jedes von ihnen ist auch ein gerettetes Leben. So soll diese Hilfe auch zukünftig erhalten bleiben: "Aus unserer Sicht ist das Babykörbchen weiterhin ein wichtiges Angebot, um Müttern diese Hilfe in für sie sehr schwierigen Ausnahmesituationen anbieten zu können. Deshalb werden wir auch nach der Eröffnung des Neubaus unser Babykörbchen vorhalten. Sollte es an einen anderen Ort umziehen müssen, um die Neugeborenen weiterhin sofort nach der Abgabe optimal betreuen zu können, werden wir darüber rechtzeitig informieren."

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