Braunschweig. Aktuell wird noch immer über den möglichen Erhalt des Gliesmaroder Bades diskutiert. Die Stadt hatte hierzu drei Optionen vorgestellt - eine Variante gefällt der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen allerdings gar nicht. So geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat in den aktuellen Gremienlauf einen Änderungsantrag zur Entscheidung in der Ratssitzung am 17. Dezember eingebracht, zusammen mit der Fraktion BS und der BIBS. Dieser Änderungsantrag spricht sich klar für den Erhalt des Gliesmaroder Bades aus und schließt die Variante C – den Ausbau der Wasserwelt als Ersatz – explizit aus.
Die Grüne Ratsfraktion setzt sich mit diesem gemeinsamen Änderungsantrag für die langfristige Sicherung der Schwimm- und Wassersportflächen am Standort des Gliesmaroder Bades ein. Ziel sei es, die Betriebsbereitschaft des Bades kurzfristig zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Lösung für den Weiterbetrieb zu finden.
Angebot direkt vor Ort soll erhalten bleiben
„Für uns Grüne ist das Gliesmaroder Bad ein unverzichtbarer Bestandteil der Braunschweiger Schwimm-Infrastruktur. Es ist zentral für den Schwimmunterricht, den Gesundheitssport und die Freizeitgestaltung vieler Braunschweigerinnen und Braunschweiger – von Schulkindern über Senior*innen bis hin zu Familien,“ betont Gordon Schnepel, sportpolitischer Sprecher der Grünen und Stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
„Das Bad in Gliesmarode ist so beliebt, weil es ein Angebot direkt im Quartier schafft. Das Bad ist auf kurzem Weg in wenigen Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad für die fast 40.000 Einwohner*innen im Gebiet erreichbar. Eine Erweiterung der bestehenden Kapazitäten in der Wasserwelt ist keine Lösung und kein Ersatz gegenüber den wohnortnahen Schwimmflächen im Nordosten Braunschweigs. Die Schwimmzeiten vieler Schülerinnen und Vereine würden sich weiter reduzieren und der Zugang zu Wasserflächen für Seniorinnen, Menschen mit Behinderungen und Familien würde stark eingeschränkt. Das ist für uns inakzeptabel.“
Es gibt eine favorisierte Variante
„Sowohl der Weiterbetrieb des Bades Gliesmarode innerhalb der Stadtbad GmbH als auch in der geplanten Stiftung für Kultur und Sport wären für uns gute Lösungen. Dabei favorisieren wir die Einbindung in die geplante Stiftung als bevorzugte Lösung, da sie die gesamtgesellschaftliche Ausrichtung der Stiftung erweitern und eine Kontinuität des Engagements des Stiftungsgebers bedeuten würde. Außerdem verteilen sich in der Stiftung die Kosten für Sanierung und Betrieb auf Stadt und weitere Stiftungsgeber, dies wäre angesichts der angespannten Haushaltslage für unsere Stadt ein großer Vorteil. Zudem lebt eine Stiftung von Vielfalt und gesellschaftlicher Verankerung. Das Gliesmaroder Bad einzubeziehen, würde nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Stiftung erhöhen, sondern auch die politische Unterstützung für eine städtische Beteiligung der Stiftung stärken,“ erklärt Lisa-Marie Jalyschko, Co-Fraktionsvorsitzende.
Gleichzeitig macht die Grüne Ratsfraktion deutlich, dass der Erhalt des Bades nicht an der Stiftungslösung scheitern darf. „Wenn eine Einbindung in die Stiftung nicht gelingt, muss die Stadtbad GmbH einspringen und den Betrieb sicherstellen. Auch wenn die haushalterische Lage der Stadt Braunschweig ernst ist, ist es für uns Grüne inakzeptabel, an diesem zentralen Punkt der öffentlichen Daseinsvorsorge zu sparen. Es ist unsere politische Pflicht, diese zentrale Infrastruktur zu erhalten, das ist die klare Erwartungshaltung der Braunschweiger*innen. Dafür müssen jetzt alle Finanzierungsoptionen zum Erhalt genau geprüft werden. Zur Not muss im städtischen Haushalt umpriorisiert oder die Einnahmenseite der Stadt erneut betrachtet werden, dafür wären Parkgebühren, Betten- oder Gewerbesteuer mögliche Stellhebel. Denn für uns ist klar: Der Erhalt des Standorts Bad Gliesmarode ist für uns nicht verhandelbar“, so Leonore Köhler, haushaltspolitische Sprecherin und Co-Fraktionsvorsitzende abschließend.
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