Braunschweig. Am morgigen Samstag starten die Basketball Löwen in den „heißen“ November mit drei Heimspielen in Folge. Den Auftakt dieser Serie macht die Partie gegen den Playoff-Kandidaten und EuroCup-Teilnehmer ratiopharm Ulm. Tip-Off in der Volkswagen Halle ist um 20.30 Uhr, Tickets sind im Löwen-Onlineshop sowie unter der Hotline 0531-7017288 und in der Konzertkasse in den Schloss-Arkaden erhältlich. Für Schüler und Studierende gilt ein besonderes Angebot: Sie zahlen für ein Ticket in der Kategorie 4 nur 5 Euro. Das teilen die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
Es ist ein besonderes Duell, wenn die Löwen morgen auf die Ulmer treffen. Nicht nur, weil die beiden ehemaligen Löwen-Kapitäne Tommy Klepeisz und Karim Jallow an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren. Sondern auch, weil Gäste-Spielmacher Per Günther seine letzte Profi-Saison spielt und voraussichtlich zum letzten Mal auf dem Braunschweiger Parkett stehen wird und Jesús Ramírez sowie David Krämer auf den Club treffen, bei dem sie viele Jahre als Assistant Coach und Spieler verbracht haben. „Ich hatte gute fünf Jahre in Ulm, habe Freunde gewonnen und bin froh, dass ich die Zeit dort verbracht habe“, sagt Krämer und Ramírez fügt hinzu: „Es ist sicherlich ein spezielles Spiel, das in dieser Form nicht jeden Tag vorkommt. Ich freue mich sehr darauf.“ Gleichwohl machen beide unmissverständlich klar, dass es abgesehen von dieser besonderen Situation ein Spiel wie jedes andere ist und sie es unbedingt gewinnen wollen!
„100 Prozent bereit sein!“
Dafür müssen die Löwen laut Aussage von Krämer „100 Prozent bereit sein!“ und das sei er, obwohl der 1,98 Meter große Flügelspieler sich im vergangenen Spiel einen Nasenbeinbruch zugezogen hat und deshalb mit Maske spielen wird. Headcoach Ramírez fordert zudem von seiner Mannschaft ein, an die bisher gut umgesetzten Aspekte des Spiels anzuknüpfen und die Bereiche, in denen man „so so“ performt habe, zu verbessern. „Mit Blick auf die beiden Spiele gegen den MBC und zuletzt in Crailsheim waren für die Niederlagen in Verlängerung zum einen unsere schwächeren Schlussphasen des Spiels verantwortlich. Zum anderen haben wir in beiden Spielen mittendrin das Momentum verloren, weil wir es in gewissen Phasen erzwingen wollten und es mit schnellen Abschlüssen und Würfen von außen übertrieben haben. Hier müssen wir eine bessere Balance finden und solider agieren“, sagt der Löwen-Headcoach.
Dessen Team möchte sich nicht nur verbessern, sondern gleichzeitig die Ulmer Stärken schwächen. Dazu zählt die Abschlussqualität der Gäste aus dem Zweierbereich, die mit 62,1-prozentiger Trefferquote ligaweit den besten Wert darstellt. Das starke Innenspiel wie auch den Zug zum Korb müssten die Löwen laut Ramírez versuchen zu kontrollieren, zumal dies bisher auch eine Schwäche im eigenen Spiel gewesen ist: „Da erlauben wir zu viele, einfache Würfe“, analysiert der Spanier. Hier gilt es für die Löwen vor allem, auf den 2,11 Meter großen brasilianischen Center Cristiano Felicio und Point Guard Semaj Christon aufzupassen, die für Ramírez in der BBL zu den Besten auf ihren jeweiligen Positionen gehören.
Verpflichtung sorgte für Aufsehen
Felicio wechselte im Sommer nach fünf Jahren bei den Chicago Bulls (NBA) zu den Ulmern, weshalb seine Verpflichtung für reichlich Aufsehen sorgte. Der Big Man legt aktuell zwölf Punkte sowie neun Rebounds im Schnitt auf und ist zusammen mit dem besten Ulmer Vorlagengeber und Scorer Christon (18,7 PpS / 7,3 ApS) der effektivste Gästespieler. Der dritte Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute ist Forward Jaron Blossomgame (12,0 PpS), der ebenso wie Philipp Herkenhoff (7,3 PpS) und Karim Jallow (6,8 PpS) mit deutlich über 70-prozentiger Zweierquote abschließt. Herkenhoff trifft zudem 53,9 Prozent seiner Dreier und strahlt neben Christon und Klepeisz (7,0 PpS / 4,8 ApS /38 Prozent Dreier) bislang die größte Gefahr vom Perimeter aus. Die Distanzwürfe sind allerdings mit 31,7-prozentiger Quote bislang noch eine Schwachstelle im Ulmer Spiel. Dennoch betont Ramírez, dass man die Schützen der Ulmer keinesfalls aus den Augen verlieren dürfe – das gelte insbesondere für Klepeisz, den er als „wahrscheinlich besten Dreierwerfer“ des Teams bezeichnet.
Ulmer noch auf der Suche
Insgesamt scheinen die Ulmer noch etwas auf der Suche nach der besten Version von sich selbst zu sein. In der BBL sind ihnen zwar mit Siegen über den FC Bayern München, die HAKRO Merlins Crailsheim und die NINERS Chemnitz drei wichtige Erfolge gelungen, allerdings sind sie schon im Pokal ausgeschieden und haben auch gegen Brose Bamberg, die Telekom Baskets Bonn und zuletzt vor heimischem Publikum gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten FRAPORT SKYLINERS verloren (80:88). Am Mittwoch gewannen sie allerdings erstmals im EuroCup: Sie kamen von einem 21-Punkte-Rückstand zurück und entschieden das Spiel gegen Umana Reyer Venice in der Verlängerung für sich. Dabei war Karim Jallow ein Garant für die Aufholjagd und kam am Ende auf 18 Punkte.
Auffällig: Die Ulmer spielen ebenso wie die Löwen mit vier ausländischen Profis. Bei den Gästen kommen regelmäßig sieben deutsche Spieler zum Einsatz und erzielen durchschnittlich 35 von insgesamt 82,7 Ulmer Punkten. Bei den Löwen stehen unter Headcoach Jesús Ramírez sechs Deutsche in der festen Rotation, die knapp 52 Punkte pro Spiel zum Löwen-Scoring (89 PpS) beitragen!
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