Baumschutzsatzung für Braunschweig - Die CDU antwortet

von Jonas Walter


Heidemarie Mundlos (CDU). Foto: CDU
Heidemarie Mundlos (CDU). Foto: CDU | Foto: CDU

Braunschweig. Sabine Sambou und Edmund Schultz richten sich stellvertretend für die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig mit einem offenen Brief an Frau Mundlos, Mitglied des Landtages für die CDU. Darin fordern sie die immer weiter anhaltende Abholzung "großer alter Bäume" zu stoppen.


Frau Mundlos solle sich, wie aus dem offenen Brief hervorgeht, für eine vollwertige Baumschutzsatzung einsetzen. Die Initiative spricht im "Sinne aller Menschen unserer Stadt, einschließlich der Grundstückseigentümer/innen, nicht nur den Antrag der interfraktionellen Arbeitsgruppe" zu unterstützen sondern weitergehen auch die Baumschutzsatzung anzustreben.

Sabine Sambou und Edmund Schultz beginnen den offenen Brief mit folgendem fiktiven Beispiel:
"Sehr geehrte Frau Mundlos,

stellen Sie sich vor, Sie könnten unsere Nordsee nicht mehr sehen!
... weil alle Grundstücke am Meer in privater Hand sind und deren Eigentümer/innen sich lieber in hohe Mauern hüllen und den Zugang zur Nordsee für die Bevölkerung versperren..."

Sie wollen damit verdeutlichen, dass Eigentum auch verpflichte. So sollte es auch mit Bäumen auf Privatgrundstücken sein. Sie sollten nicht ohne Bedarf gefällt werden dürfen. Menschen in der Stadt hätten ein "Recht auf saubere Luft, auf ein einigermaßen gesundes Stadtklima und auf die riesige Wohlfahrtswirkung der großen alten Bäume, die auch das Stadtbild prägen."

Die CDU bezieht Stellung


Nun hat sich die CDU zu dem Thema geäußert:Eine neue Baumschutzsatzung seiein bürokratisches Monster und würde eine nicht vertretbare Gängelung der Braunschweiger bedeuten. Heidemarie Mundlos,Sprecherin der CDU im Grünflächenausschuss: "Eine Bevormundung der Braunschweigerinnen und Braunschweiger lehnen wir entschieden ab. Wer aber neue Bäume pflanzt, soll eine finanzielle Unterstützung erhalten."

Siemacht deutlich: „Unsere Anhörung hat deutlich gezeigt, dass die Interessenvertreter der Braunschweiger Eigenheimbesitzer eine neue Baumschutzsatzung rundweg ablehnen. Nachdem wir 2002, nach langen und intensiven Diskussionen, gemeinsam die damalige Satzung abschaffen konnten, gab es eben keinen ‚Kahlschlag‘ und auch das von einigen herbeigeredete ‚Diktat der Kettensäge‘ hat es nicht gegeben. Die Braunschweigerinnen und Braunschweiger haben vielmehr gezeigt, dass sie ihre Bäume lieben und sich für deren Erhalt einsetzen.“

Um gleichwohl für mehr Bäume in der Stadt zu sorgen, möchte die CDU die Verwaltung beauftragen ein Förderprogramm auszuarbeiten, damit Neupflanzungen zukünftig finanziell von der Stadt unterstützt werden können.

„Wir wissen, dass eine neue Baumschutzsatzung und vor allem deren Überwachung mit hohem bürokratischen Aufwand und damit einem Stellenaufwuchs innerhalb der Verwaltung verbunden wäre. Dieses Geld kann man dadurch sinnvoller einsetzen, dass es zum einen eine Beratung auf freiwilliger Basis geben und zum anderen zusätzliche Baumpflanzungen auf privaten Grundstücken finanziell unterstützt werden sollten“, umreißt Mundlos die Ziele des CDU-Antrages.

Für die Mitglieder der CDU-Fraktion bildet ihr Antrag nicht nur einen deutlichen Gegenpunkt zum ursprünglichen Antrag von SPD, Grünen, BIBS und Co., sondern strotzt auch nicht von Widersprüchen. Denn in der Diskussion im Grünflächenausschuss wurde deutlich, dass es klare Diskrepanzen zwischen den einzelnen Antragstellern gibt, die bisher nicht aufgelöst werden konnten.

„Die SPD will zwar eine Meldepflicht, aber keine Sanktionen. Für BIBS und Linke sind Sanktionen jedoch unerlässlich. Die Grünen behaupten wiederum, dass es zwar eine Satzung geben soll, dieses aber keine neue Baumschutzsatzung sei. So lange diese Widersprüche nicht aufgeklärt sind, kann dieser Antrag doch nicht ernsthaft beschlossen werden, oder? Unser Vorschlag bildet hier einen klaren Gegensatz, bei dem wir eine Mehrheit der Braunschweigerinnen und Braunschweiger hinter uns wähnen“, ist Mundlos optimistisch, dass es doch noch eine Mehrheit für den CDU-Antrag geben wird.

Eine ablehnende Stellungnahme des Verbands Wohneigentum liegt bereits vor, in Rautheim wurden schon fleißig Unterschriften gegen eine neue Satzung gesammelt und auch Haus + Grund will sich noch in die Diskussion einbringen – und zwar auf der Seite der CDU.

„Wir wollen mehr Grün in der Stadt. Deshalb haben wir uns im vergangenen Jahr für eine Verbesserung der Grünpflege eingesetzt und deshalb schlagen wir jetzt ein Förderprogramm für Neupflanzungen vor. Gegen eines werden wir aber vehement kämpfen: eine neue Gängelung der Braunschweigerinnen und Braunschweiger wird es mit uns geben!“ macht Mundlos abschließend den Standpunkt der CDU noch einmal deutlich.


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